Ex-„Super Nanny“ Katia Saalfrank feiert TV-Comeback

Neue Scripted Reality am Nachmittag bei RTL Zwei

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 20.08.2024, 12:14 Uhr

Erziehungsexpertin Katia Saalfrank präsentiert „Helft uns! Die Familienretter“ – Bild: RTL Zwei/Jennifer Braun
Erziehungsexpertin Katia Saalfrank präsentiert „Helft uns! Die Familienretter“

Zwischen 2004 und 2011 war sie „Die Super Nanny“ bei RTL. In der nicht unumstrittenen Doku-Soap besuchte die ausgebildete Diplom-Pädagogin Katia Saalfrank Familien, die Sorgen mit ihren Kindern hatten, um gemeinsam eine Lösung für die Probleme zu finden. Nachdem Saalfrank in den vergangenen Jahren nur sporadisch im Fernsehen tätig war, erhält sie nun seit langer Zeit ein neues eigenes Format – und zwar bei RTL Zwei.

Das sogenannte Servicetainment-Format trägt den Titel „Helft uns! Die Familienretter“ und ist ab dem 9. September montags bis freitags um 16:05 Uhr zu sehen. Nach der linearen Ausstrahlung liegen die Folgen jeweils sieben Tage lang kostenlos im Streamingportal RTL+ bereit. Saalfrank kommt in ihrer neuen Sendung erneut ihrer Tätigkeit als Familientherapeutin nach. Sie will Familien, die Rückschläge erlebt haben und vor emotionalen Herausforderungen stehen, unter die Arme greifen, ihnen wertvolle Tipps geben und für sie eine Stütze sein.

Laut Sendungsinformation widmet sich Katia Saalfrank alltäglichen Konflikten, wie sie in zahlreichen Familien in Deutschland vorkommen könnten. Das ist der fundamentale Unterschied zu ihrem früheren RTL-Format: Bei „Helft uns! Die Familienretter“ handelt es sich nicht um eine Doku-Soap mit echten Fällen, sondern um eine Scripted-Reality, in der familiäre Konflikte von Laiendarstellern gespielt werden. Anhand dieser fiktiven Geschichten sollen den Zuschauern praxisnahe Lösungen zur Wiederherstellung des Familienfriedens gegeben werden. Aus ihrer Praxiserfahrung gibt Saalfrank Tipps, wie Familien gemeinsam Konflikte überwinden und einander wieder näherkommen können.

Katia Saalfrank beleuchtet die Dynamiken innerhalb der Familie und zeigt auf, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu verstehen und zu unterstützen. Die Pädagogin reagiert dabei von außen auf das Geschehen und ordnet dieses ein. Die Konflikte werden dabei von Schauspielern und Komparsen „in dramaturgisch zugespitzten Spielszenen dargestellt“, um die Erklärungen der Expertin auf einfache Weise nachvollziehbar zu machen. Unter anderem geht es um Konfliktherde wie: Was ist, wenn die Eltern den Freund nicht mögen? Wie geht man als Elternteil damit um, wenn der Sohn sich in Frauenkleidung wohler fühlt? Wie viel Social-Media-Konsum ist heute noch gesund und sollte ein Kind mit der Mutter, die unbedingt als Influencerin durchstarten will, vor der Kamera stehen? Produziert wird das Format von der Scripted-Reality-erfahrenen filmpool entertainment GmbH.

Für ihre frühere RTL-Sendung „Die Super Nanny“ wurde Saalfrank 2007 sogar mit dem Deutschen Fernsehpreis als „Bester TV-Coach“ ausgezeichnet. Zeitgleich hagelte es heftige Kritik dafür, dass in der Sendung Kinder bloßgestellt und sich Saalfranks Erziehungsmethoden auf Dressur und Gehorsam fokussieren würden. Eingestellt wurde das Format 2011 trotz anhaltend guter Quoten. Als Begründung wurde seitens RTL damals genannt, dass das Format „unübersehbar in einer Reifephase angekommen“ sei und man zusammen mit Saalfrank beschlossen habe, keine neuen Folgen mehr zu produzieren.

In den Folgejahren tauchte Saalfrank vereinzelt immer wieder im Fernsehen auf. So strahlte das SWR Fernsehen 2013 eine Pilotfolge des Formats „Expedition Familie“ aus, das jedoch nicht in Serie ging. 2018 war Saalfrank dann zusammen mit Christopher Posch und Lencke Wischhusen in der kurzlebigen Pseudo-Doku-Soap „Jetzt helfen wir Ihnen! – Die Problemlöser im Einsatz“ zu sehen, die nicht über einen Testlauf von zehn Folgen am Nachmittag hinauskam. Zuletzt war Saalfrank 2023 in der gefloppten Sat.1-Nachmittagsshow „Volles Haus!“ sowie in Werbespots für MagentaTV zu sehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Davon braucht wirklich NIEMAND eine Fortsetzung. 
    ABERMILLIONEN von Kindern sind auch OHNE STILLE TREPPE ausgekommen bzw. groß geworden. Und wer halbwegs gewitzte Kinder (keine Waschlappen, die sich vor ihrem eigenen Schatten im eigenen Kinderzimmer schon fürchten) in die Welt gesetzt hat, kann darauf zählen, dass solche Tipps für Warmduscher nicht "ziehen" bzw. niemals funktionieren. Manche Kinder brauchen knallharte GRENZEN. Und wer diese noch zur RICHTIGEN ZEIT nicht zu ziehen bereit ist, kann seine Kinder dann irgend wann später im Knast besuchen gehen... oder auf den Friedhof. Das ist je nachdem situationsabhängig.
    • (geb. 1988) am

      Aha ich hab da mal ne Frage.
      Wie sehen diese GRENZEN, denn in der Umsetzung bei dir aus?
      Du formulierst deinen gesamten Text nämlich äußerst fragwürdig.
      Da ist nicht ein Wort von Zuneigung oder Liebe.
      Nein da geht es um "Waschlappen", "Warmduscher", "knallhart",...
      Das klingt unfassbar unangenehm, aber ich hoffe, dass das nur ein falscher Eindruck von deinen "Erziehungsmethoden" ist.
    • (geb. 1988) am

      Na so wie er/sie schreibt: "Knallharte" Grenzen. Es soll also knallen, und wirklich hart sein, sprich weh tun. Fehlt nur noch "Das hat mir damals auch nicht geschadet".
    • (geb. 1988) am

      Dann reden wir aber von Kindeswohlgefährdung, bei der die Behörden einschreiten müssten.
  • am

    Echt jetzt? Typisch RTL II.

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