„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ auch endlich im deutschen Free-TV

An diesen Tagen läuft die sehenswerte Neuverfilmung des Fritz-Lang-Klassikers

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 12.10.2024, 12:26 Uhr

„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ läuft im November auf 3sat. – Bild: TVNOW
„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ läuft im November auf 3sat.

Eine der aufwändigsten Serienproduktionen Österreichs schafft nun endlich auch den Sprung ins deutsche Free-TV. Die Neuverfilmung von „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ mit Verena Altenberger, Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu wird im kommenden Monat auf 3sat ausgestrahlt. Alle sechs Folgen sind an drei späten Abenden jeweils im Doppelpack zu sehen: von Montag, den 25. November bis Mittwoch, den 27. November ab 23:30 Uhr.

Das Format basiert auf dem legendären Filmklassiker von Fritz Lang aus dem Jahr 1931. Die Adaption von „Braunschlag“-Macher David Schalko erzählt die Geschichte einer Stadt, die sich mit einer Reihe von Kindermorden konfrontiert sieht und deren Auswirkungen auf die verschiedenen Schichten der Gesellschaft. Nachdem mehrere Kinder im Wiener Winter tot aufgefunden wurden, überschlägt sich die Boulevard-Presse fast. Für die Polizei sind die Taten eine Serie von Niederlagen, für die Politik sind sie ein Problem, aber zugleich eine Chance für den ambitionierten Innenminister. Schließlich schaltet sich die Unterwelt ein: Der Kindermörder muss gefunden werden, damit alle anderen schmutzigen Geschäfte ungestört weitergehen können.

Zur weiteren Besetzung gehören Bela B. Felsenheimer (von der Band Die Ärzte), Christian Dolezal, Lars Eidinger, Michael Fuith, Udo Kier, Christoph Krutzler, Gerhard Liebmann, Dominik Maringer, Johanna Orsini-Rosenberg, André Pohl, Sophie Rois und Julia Stemberger. „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ wurde vier Monate lang in Wien gedreht und feierte schließlich im Rahmen der Berlinale 2019 Premiere. Danach erschien die Serie hierzulande bei TVNOW, während die Serie in Österreich bei ORF 1 ausgestrahlt wurde. In Deutschland war die Neuverfilmung bislang lediglich im Pay-TV zu sehen, was sich nun erst durch die Ausstrahlung auf 3sat ändert.

Unser Kritiker Marcus Kirzynowski schrieb damals anlässlich der Streaming-Premiere: Zwar ist die neue Schalko-Miniserie längst nicht so lustig wie ‚Braunschlag‘ (und will es auch gar nicht sein). Dafür erreicht der Regisseur und Autor mit wunderbaren Bildern, einem eindringlichen Score von Dorit Chrysler, seinem überwiegend überzeugenden deutsch-österreichischen Ensemble und der Mischung aus märchenhafter Albtraumhandlung und bitterbösem Gesellschaftsporträt eine ganz andere künstlerische Qualität. Während deutsche TV-Sender eine Eigenproduktion wie ‚Babylon Berlin‘ als Jahrhundertserie bewerben und dabei trotz Riesenbudgets und zeithistorischem Setting letztlich nur eine solide Kriminalromanadaption herauskommt, steckt der ORF (mit Hilfe RTLs) in Relation ebenso erhebliche Mittel in eine Primetime-Serie, die man nur als Kunst im besten Sinne bezeichnen kann.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich werd's mir nicht anschauen. Ich mag Moritz B. nicht,. und ich halte auch nix davon, einen Klassiker wie "M" sowohl in USA als auch in Österreich (und dort gleich als Serie) nochmal aufzugießen.

    Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      "Während deutsche TV-Sender eine Eigenproduktion wie 'Babylon Berlin' als Jahrhundertserie bewerben und dabei trotz Riesenbudgets und zeithistorischem Setting letztlich nur eine solide Kriminalromanadaption herauskommt, steckt der ORF (mit Hilfe RTLs) in Relation ebenso erhebliche Mittel in eine Primetime-Serie, die man nur als Kunst im besten Sinne bezeichnen kann."

      Und warum bringt man sie dann nicht in der Primetime, statt sie mitten in der Nacht zu versenden?

      Zum Glück habe ich die Blu-ray.
      • am via tvforen.de

        wolle64 schrieb:
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        > "Während deutsche TV-Sender eine Eigenproduktion
        > wie 'Babylon Berlin' als Jahrhundertserie bewerben
        > und dabei trotz Riesenbudgets und zeithistorischem
        > Setting letztlich nur eine solide
        > Kriminalromanadaption herauskommt, steckt der ORF
        > (mit Hilfe RTLs) in Relation ebenso erhebliche
        > Mittel in eine Primetime-Serie, die man nur als
        > Kunst im besten Sinne bezeichnen kann."
        >
        > Und warum bringt man sie dann nicht in der
        > Primetime, statt sie mitten in der Nacht zu
        > versenden?
        >
        > Zum Glück habe ich die Blu-ray.


        Zum einen vermutlich wegen Jugendschutzgründen. Aber normal kann man sich das auch am Wochenende ab 22 Uhr auf der Mediathek anschauen, oder mit Altersverifizierung zu jeder Tageszeit. Ich finde die Diskussionen um Sendezeiten in unserer digitalen Welt echt so 90'er....

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