Rund um „Concordia – Tödliche Utopie“: Großer Programmschwerpunkt zum Thema KI in ZDF und 3sat

Science-Fiction-Serie, Dokumentationen und Diskussionen über die unsichtbare Kraft

Florian Gessner
Florian Gessner – 06.09.2024, 12:54 Uhr

„Concordia – Tödliche Utopie“ – Bild: ZDF/Serviceplan/KI-generiert
„Concordia – Tödliche Utopie“

Künstliche Intelligenz (KI) dringt in immer mehr Lebensbereiche vor. Doch nach wie vor stellt sich die Frage, wie stark KI unseren Alltag dominieren sollte. Kann KI zukünftig zur Lösung globaler Probleme beitragen und ein sowohl friedlicheres als auch gerechteres Zusammenleben ermöglichen? Die sechsteilige Science-Fiction-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“ greift diese Frage am Beispiel einer von KI überwachten Modellstadt auf (fernsehserien.de berichtete). Rund um den Start der dystopischen Dramaserie, die bereits ab Samstag, den 14. September um 10:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar ist, setzen sich ZDF und 3sat in ihrem aktuellen Programmschwerpunkt „KI – die neue Realität?“ intensiv mit dem Thema auseinander.

Science-Fiction-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“

Concordia ist der Name der von Juliane Ericksen (Christiane Paul) gegründeten schwedischen Modellstadt, in der eine soziale Vision zur Realität wurde: Seit 20 Jahren werden die dort lebenden Menschen lückenlos durch ein fortschrittliches KI-System mit Millionen von Kameras und Mikrofonen überwacht. Der Stadtname ist zu einem Inbegriff für ein gerechtes und sicheres Zusammenleben in Wohlstand und friedlicher Harmonie geworden. Es ist bereits geplant, das System auch in Deutschland anzuwenden. Doch dann kommt es zu einem rätselhaften Mord an einem IT-Mitarbeiter, wobei die sicher geglaubte KI gehackt und manipuliert wird. Ist das visionäre Projekt damit gescheitert?

„Concordia – Tödliche Utopie“ ist eine Mischung aus Science-Fiction, Drama, Krimi und Thriller. Die internationale von Executive Producer und „Game of Thrones“-Macher Frank Doelger realisierte Koproduktion, bei der Barbara Eder Regie führte, zeigt das ZDF ab Samstag, den 14. September um 10:00 Uhr in der ZDFmediathek sowie am Sonntag, den 20. Oktober und Montag, den 21. Oktober, jeweils ab 22:15 Uhr mit drei Folgen in seinem linearen Programm.

Themenschwerpunkt „KI – die neue Realität?“

Begleitend zur Serie haben die Redaktionen von ZDF und 3sat ein umfangreiches Programm mit neuen Dokumentationen und Beiträgen zusammengestellt. KI berührt fast alle Lebensbereiche und stellt uns als Gesellschaft vor vielfältige neue Herausforderungen, mit denen wir uns als öffentlich-rechtlicher Rundfunk intensiv beschäftigen, so ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke über den neuen Programmakzent. Ausgehend von dem neuen Serien-Highlight ‚Concordia – Tödliche Utopie‘ gibt es ein vielfältiges Programm, in dem ganz unterschiedliche Aspekte betrachtet und verschiedene Perspektiven eingenommen werden. Dadurch lernen wir auch gemeinsam mehr über den Umgang mit KI. Denn in einer Welt mit Künstlicher Intelligenz sind neue Medienkompetenzen gefragt, um den Blick für die Fakten nicht zu verlieren.

Harald Lesch auf den Spuren der ZDF-Serie „Concordia“: Wie viel geben wir der KI bereits von unserer Identität preis? ZDF/​Achim Bendix

Nachfolgend eine Übersicht über alle zum Thema angekündigten Sendungen mit ihren jeweiligen Startterminen in der ZDFmediathek bzw. in einem Fall auf YouTube* (abweichende Ausstrahlungstermine im linearen Programm in Klammern):

  • • seit 30. August: „Künstliche Musik – Die KI-Revolution im Pop“ (31. August, 19:20 Uhr, 3sat) – Dokumentation über KI-Musikproduktion und die diesbezüglichen Jobängste und Urheberrechtsdebatten in der Branche
  • • 10. September, 5:00 Uhr: „KI-Revolution – Der Aufstieg der Maschinen“ (17. September, 18:00 Uhr, ZDFinfo) – Wissenschaftsjournalist Miles O’Brien erläutert, wie Forschende mithilfe von KI die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen wollen, ob in der Medizin oder in puncto Klimawandel.
  • • 14. September, 10:00 Uhr: „Der Preis der Sicherheit – Wie real ist die KI-Welt von ‚Concordia‘?“ (20. Oktober, 0:25 Uhr, ZDF) – Dokumentation, die das Thema KI und Überwachung beleuchtet
  • • 14. September, 10:00 Uhr: „plan b“ mit der Folge „Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft – Gegen den Hunger in der Welt“ (19. Oktober, 17:35 Uhr, ZDF), in der Chancen und Grenzen von KI in der Lebensmittelproduktion aufgezeigt werden
  • • 14. September, 10:00 Uhr: „NANO“: „Kann Ich KI? – Ein Selbsttest in drei Folgen“ (noch nicht bekannte Ausstrahlungstermine im Oktober, 18:30 Uhr, 3sat) – Journalist und Moderator Eric Mayer testet das Potenzial von KI im Selbstversuch.
  • • 14. September: „Terra X Harald Lesch“ mit der Folge „Wie KI uns überwacht“ (17. September, 22:45 Uhr, ZDF) – Harald Lesch prüft, wie viel von der Vision der fiktiven Stadt ‚Concordia‘ bereits in unserer heutigen Welt angekommen ist.
  • • 15. September, 21:45 Uhr im „heute journal“: Interview mit dem KI-Experten Josef Hochreiter
  • • 16. September, 9:05 Uhr: „Volle Kanne“ widmet der Frage, wie KI unser Leben verändert, eine Schwerpunktsendung. Gast im Studio ist die Kommunikationswissen-schaftlerin Miriam Meckel.
  • • 16. September: „37 Grad“ mit der Folge „Wir hör’n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI“ (22. Oktober, 22:15 Uhr, ZDF)
  • • 18. September, 18:30 Uhr: YouTube: „Terra X Lesch & Co – Live-Debatte zum Thema KI“* – Im interaktiven Live-Talk zur Sendung „Terra X Harald Lesch: Wie KI uns überwacht“ spricht Harald Lesch mit Expertinnen und Experten über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz sowie über mögliche Regulierungsmaßnahmen.
  • • 24. September, 18:00 Uhr: „auslandsjournal frontlines“ mit der Folge „KI im Krieg – Schlachtfeld außer Kontrolle?“ (25. September, 22:15 Uhr, ZDF) – Katrin Eigendorf geht der Frage nach, wie Hightech und Künstliche Intelligenz den Kriegsverlauf verändert und was geschehen muss, damit KI-Einsatz die Sicherheit auf der Welt fördert und sie nicht weiter gefährdet.
  • • 25. September, 5:00 Uhr: „KI: Maschinenträume im Film“ (21:55 Uhr, arte) – Dokumentation von Filmemacher Mario Sixtus, in der aufgezeigt wird, wie KI die Kreativbereiche der Filmwelt durchdringt.
  • • 25. September, 17:00 Uhr: „13 Fragen“ mit der Folge „Killt KI die Popkultur?“ – Das Debattenformat beleuchtet die Auswirkungen der neuen Technologie auf die Kulturbranche.

Im Hinblick auf den Themenschwerpunkt „KI – die neue Realität?“ hat das ZDF im vergangenen Juli unter 1.000 in Deutschland lebenden jungen Erwachsenen (25–34 Jahre) eine repräsentative Umfrage zum Thema KI durchführen lassen. Die Ergebnisse der Befragung werden auch einzelne Beiträge des Programmakzents illustrieren. Der Frage „Wärst Du bereit, Dich komplett von einer KI überwachen zu lassen, wenn Du im Gegenzug persönliche Sicherheit und Datenschutz garantiert bekommst?“ stimmten demnach 35,8 Prozent der Befragten eher oder sogar ganz zu. 43,9 Prozent können sich sogar mit dem Gedanken anfreunden, in Echtzeit ihren Gesundheitszustand von einem implantierten Chip überwachen und die Daten von einer KI auswerten zu lassen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Harald Lesch ist Astrophysiker und auf dem Gebiet hervorragend. Seine Beiträge im Segment "Universum" waren zumindest für mich sehenswert und ich fand die Art seiner Wissensvermittlung ansprechend.

    Inzwischen ist Herr Lesch allerdings zu einem Universalgenie "mutiert" und scheinbar in jedem Wissensgebiet zu Hause und daher für mich nicht mehr authentisch. Im Bereich KI hätte ich mir andere, jüngere Wissensvermittler aus der Branche wie Antonio Krüger gewünscht.

    Persönlich habe ich große Hoffnungen und sogar Erwartungen an KI und finde es wichtig, dass das Thema einen solchen formatübergreifenden Schwerpunkt erhält.
    • (geb. 1963) am

      Harald Lesch ist bei diesen Sendungen in erster Linie Moderator und nicht zwingend auch für die Inhalte der Sendungen verantwortlich. Wenn ein Schauspieler einen Mörder spielt, ist er im wahren nicht auch ein Mörder.

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