2022, Folge 1–20

  • Folge 1
    Worin besteht der Unterschied zwischen einem menschlichen Bewusstsein und künstlicher Intelligenz? Wird es Maschinen jemals gelingen, Emotionen zu fühlen, autonom zu entscheiden, gar eigenständig zu philosophieren? Oder ging es bei der Entwicklung von KI am Ende gar nicht um Erkenntnis, sondern den Willen zur Macht: die Macht der Wenigen über Viele, die Macht der Wissenschaftler über die Masse? Gar die Macht von Männern über Frauen?
    Diese Fragen stehen im Zentrum zweier preisgekrönter Romane. Martina Clavadetscher erhielt für Ihre KI-Parabel «Die Erfindung des Ungehorsams» 2021 den Schweizer Buchpreis. Raphaela Edelbauer für ihre Science-Fiction-Dystopie «Dave» den österreichischen Buchpreis.
    Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger denken die beiden Philosophinnen und Poetinnen über die alles entscheidende Grenze nach, die den Menschen noch von der Maschine trennt. Und auch darüber, was es für den Alltag bedeuten mag, sollte sie in naher Zukunft endgültig verwischt werden. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.08.20223satOriginal-TV-PremiereSo 02.01.2022SRF 1
  • Folge 2
    Die Forderung nach einer Impfpflicht gegen Covid-19 wird immer lauter. Aber darf man Menschen dazu verpflichten, sich gegen den Willen impfen zu lassen? Darüber spricht Yves Bossart mit Andrea Büchler, Rechtsprofessorin und Präsidentin der NEK, und mit Peter Schaber, Professor für Angewandte Ethik. In Österreich soll ab Februar eine Impfflicht für alle gelten. Andere Nachbarländer der Schweiz haben bereits eine Impfflicht für bestimmte Berufsgruppen eingeführt. Wird die Schweiz nachziehen? Und wie ist eine allgemeine Impfflicht unter ethischen Gesichtspunkten zu beurteilen? Darf der Staat Menschen dazu verpflichten, sich eine Spritze setzen zu lassen – und wenn ja, unter welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln? Yves Bossart im Gespräch mit Andrea Büchler, Rechtsprofessorin an der Universität Zürich und Präsidentin der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK), und mit Peter Schaber, Professor für Angewandte Ethik an der Universität Zürich. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.01.20223satOriginal-TV-PremiereSo 16.01.2022SRF 1
  • Folge 3
    Im Dezember wurde Felix Lobrechts Podcast «Gemischtes Hack», den er gemeinsam mit dem Moderator Tommi Schmitt produziert, wieder zum beliebtesten Spotify-Podcast in Deutschland und in der Schweiz gewählt. Es ist der einzige nicht-englische Podcast, der es auch in die weltweiten Top Ten des Streamingdienstes geschafft hat. Die New York Times adelte Felix Lobrecht mit einer Lobeshymne, und er gewann den deutschen Comedy-Preis bereits zweimal. Sein Roman «Sonne und Beton» ist soeben als Graphic Novel erschienen und wird verfilmt. Dabei begann Felix Lobrechts Laufbahn gar nicht rosig: Er flog vom Gymnasium, brach eine Ausbildung ab, jobbte da und dort, bis er als Poetry Slammer Bühnenluft schnupperte und blieb. Barbara Bleisch trifft den Wortakrobaten, der von sich selbst sagt, dass er nie dazugehörte – und vielleicht gerade deshalb der Star der Stunde ist. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 23.01.2022SRF 1
  • Folge 4
    Seit dem 1. Januar 2022 ist es auch in der Schweiz umstandslos möglich, das eigene Geschlecht mit einer Unterschrift auf dem Zivilstandsamt ändern zu lassen. Die neue Regelung richtet sich an Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Was bedeutet es, trans zu sein, sich als trans zu erfahren? Welche sozialen, rechtlichen, körperlichen Erfahrungen gehen damit einher? Wolfram Eilenberger geht diesen emotional und politisch stark aufgeladenen Fragen im Gespräch mit der 21-jährigen spanischen Schriftstellerin und Philosophin Elizabeth Duval nach, selbst Transfrau und Autorin des vielbeachteten Essays «Despues de lo trans» . (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.20223satOriginal-TV-PremiereSo 30.01.2022SRF 1
  • Folge 5
    Die Sozialanthropologin Shalini Randeria ist seit November 2021 Rektorin der Central European University in Wien. Ursprünglich war die renommierte Universität in Budapest angesiedelt, wurde von der Regierung Orban aber so massiv unter Druck gesetzt, dass sie 2019 Ungarn verlassen musste. Shalini Randeria sagt, dass Ungarns Politik nicht nur antiliberal, sondern auch gegen die Globalisierung gerichtet ist, denn Orban beschwört einen Nationalstaat, der von einer Leitkultur und robusten Grenzen lebt. Ganz ähnlich heisst es in anderen Ländern von konservativer Seite, Europa sei zu verteidigen.
    Randeria kann dem nichts abgewinnen: Europa als homogenes Gebilde habe es nie gegeben, und der Reichtum des Westens wurzle auch in Europas kolonialer Vergangenheit. Barbara Bleisch trifft die renommierte Wissenschaftlerin und fragt nach, wie tief verwurzelt koloniales Denken immer noch ist und warum Staaten ihre Grenzen nicht nur gegen ein Virus abriegeln, sondern auch gegen unliebsame Migranten oder Ideen – und ob das Denken Grenzen sprengen kann. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 06.02.2022SRF 1
  • Folge 6
    Eine Welt ohne nationale Währungen, ohne Zentralbanken, ohne Wechselkurse, ohne Inflation – ja ohne Geldinstitute im bekannten Sinne? Glaubt man den immer zahlreicheren Anhängerinnen von Kryptowährungen wie Bitcoin, ist solch eine Welt nicht nur theoretisch möglich, sondern konkret im Entstehen. Ihre Anhänger verbinden mit dieser neuen, auf der sogenannten Blockchain-Technologie basierenden Währung nicht weniger als eine Revolution der politischen und ökonomischen Verhältnisse auf diesem Planeten. Kritikerinnen hingegen sehen in Bitcoin ein anti-staatliches, zu Illegalität neigendes und ökologisch verheerendes Spekulationsobjekt digitaler Eliten. Wolfram Eilenberger spricht über das «digitale Gold» mit dem Informatiker und ETH-Professor Roger Wattenhofer sowie dem Kultur-Philosophen Ijoma Mangold («Die Zeit»). (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 13.02.2022SRF 1
  • Folge 7
    Seit 22 Jahren regiert Wladimir Putin Russland. Der Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine alarmiert den Westen, einmal mehr. Wer ist der Mann, der die Welt in Schrecken versetzt? Wie denkt Putin? Ein Gespräch mit Michel Eltchaninoff, Philosoph und Autor des Buches „In Putins Kopf“. Zum Neujahrsempfang 2014 schenkte Wladimir Putin seinen wichtigsten Beamten drei philosophische Werke zur Pflichtlektüre. Zudem zitiert der ehemalige KGB-Spion in seinen politischen Reden gerne russische Intellektuelle, konservative Vordenker und anti-westliche Philosophen. Manche dieser Visionäre träumen von einem russischen Großreich, andere gar von einem eurasischen Imperium. Wer sind diese Vordenker von Wladimir Putin? Im Gespräch mit Yves Bossart erklärt Michel Eltchaninoff, Chefredaktor des französischen „Philosophie Magazine“, aus welchen Werken Putin Ideen für seine Geopolitik schöpft, wohin ihn diese führen und welche aktuellen Gefahren sie bergen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.03.20223satOriginal-TV-PremiereSo 27.02.2022SRF 1
  • Folge 8
    Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein krasser Bruch mit Recht, Moral und Zivilisation. Herrschen nun wieder Gewalt und Gegengewalt? Erleben wir eine Zeitenwende der Weltpolitik? Yves Bossart im Gespräch mit der Politologin Gerlinde Groitl, der Philosophin Véronique Zanetti und dem Historiker Jeronim Perović über Macht und Moral – und über den Krieg als Anfang einer neuen Weltordnung. Der 24. Februar 2022 wird in die Geschichtsbücher eingehen. Nach der Annexion der Halbinsel Krim und Jahren des Bürgerkriegs im Osten der Ukraine, begann in jener Nacht die russische Invasion in das flächenmäßig größte Land Europas.
    Millionen Menschen flüchten vor dem Krieg, auch nach Polen und in andere EU-Länder. Der Westen hält sich militärisch raus, spricht aber harte Sanktionen aus. Putin droht mit dem Einsatz von Atomwaffen. Angesichts der realen Gefahr werden alte Muster aktiviert: Abschreckung statt Diplomatie, Waffen statt Verträge, Macht statt Moral. Ist das ein neuer Anfang der ewig gleichen Geschichte? Zerstört Putin mit dem schrecklichen Krieg nicht nur die Ukraine, sondern auch die gesellschaftspolitischen Ideale des Westens? Oder stärkt er gar den europäischen Zusammenhalt? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.03.20223satOriginal-TV-PremiereSo 06.03.2022SRF 1
  • Folge 9
    Elif Shafak gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen der Gegenwart. Auch ihre politischen Kommentare zur Türkei, zu Migration und zu Frauenrechten werden weltweit gehört. Barbara Bleisch spricht mit Elif Shafak über kollektive Amnesie, die Kraft der Natur und die Gefahr der Gleichgültigkeit. Elif Shafak ist das, was man mit Fug und Recht eine öffentliche Intellektuelle nennt: Sie ist die meistgelesene Schriftstellerin der Türkei, ihre Bücher werden in über 50 Sprachen übersetzt und international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.Ebenso gilt sie als kluge politische Stimme, der auf Twitter über eineinhalb Millionen Menschen folgen und die für internationale Zeitungen beispielsweise die Ereignisse in der Türkei kommentiert.
    Vom türkischen Regime wird sie wegen ihrer Kritik allerdings geächtet, 2006 wurde sogar wegen „Beleidigung des Türkentums“ ein Prozess gegen sie angestrebt. Dennoch glaubt Elif Shafak an den Pluralismus und die Kraft der Vielstimmigkeit.Auch in ihrem neuen Roman „Das Flüstern der Feigenbäume“ erzählt sie vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs auf Zypern im Jahr 1974 aus mehreren Perspektiven eine Liebesgeschichte, die um die Themen Identität, Herkunft und Entwurzelung kreist.Barbara Bleisch spricht mit Elif Shafak über die Natur, die eine eigene Stimme verdient, über Traumata, die sich über Generationen vererben, und über die Kraft der Poesie. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.06.20223satOriginal-TV-PremiereSo 13.03.2022SRF 1
  • Folge 10
    Wiederaufrüstung ist das Wort der Stunde. Mit Putins Invasion der Ukraine scheint Pazifismus endgültig passé. Zu Gast ist der Philosoph Wilfried Hinsch und die Publizistin Elke Schmitter. Aggressoren kann man nur militärisch besiegen oder abschrecken, Gewalt nur mit Gegengewalt beenden. Notwendige Einsicht oder fataler Fehlschluss? „Give peace a chance“ – aber wie? Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger diskutieren mit ihren Gästen. Russlands Invasion der Ukraine wird als Zeitenwende beschrieben. Vorbei der Glaube an einen Kontinent des Friedens durch Völkerrecht und Handel. Geschlossen wird die Notwendigkeit zur Wiederaufrüstung und zu harten Wirtschaftssanktionen betont. Selbst die Schweiz trägt die EU-Sanktionen mit; das neutrale Schweden beschließt Waffenlieferungen.
    Fast scheint es, als sei Pazifismus im Angesicht des Grauens endgültig passé, das Pochen auf gewaltfreien Widerstand nichts als der naive Traum verweichlichter Gemüter, die Friedensbewegung ein Relikt vergangener Tage. Doch lässt sich Gewalt nur mit Gegengewalt wirksam begegnen? Das eigene Land und dessen Werte letztlich nur kriegerisch schützen? Oder zeigt nicht gerade der Krieg in der Ukraine, dass militärische Gewalt selbst im Verteidigungsfall die schlechteste aller Lösungen ist, weil sie das Leiden der Bevölkerungen verlängert und intensiviert? Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger diskutieren am „Philosophischen Stammtisch“ mit dem Philosophen Wilfried Hinsch und der Publizistin Elke Schmitter. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.04.20223satOriginal-TV-PremiereSo 20.03.2022SRF 1
  • Folge 11
    Die albanische Philosophin Lea Ypi glaubte, im freisten Staat der Erde aufzuwachsen. Ein Irrtum. Jedes Wort wurde überwacht. Nicht einmal ihre Eltern sagten die Wahrheit. Tatsächlich war es das letzte stalinistische Land Europas. – Lea Ypi im Gespräch mit Wolfram Eilenberger über wahre Freiheit – und wie sie, gerade heute, verteidigt werden kann. Lea Ypi verlebte ihre gesamte Jugend im letzten stalinistischen Land Europas. Heute lehrt die albanische Philosophin politische Theorie an der renommierten „London School of Economics and Political Science“. Was heißt es für sie, frei zu sein – frei zu leben? Welche mentalen, moralischen und politischen Bedingungen müssen dafür gegeben sein? In ihrem beeindruckenden literarischen Memoire „Frei – Erwachsen werden am Ende des Kalten Krieges“ beschreibt Lea Ypi den Alltag im Albanien des Diktators Enver Hodscha, den schockartigen Sturz des Systems im Jahre 1990 sowie die Auflösung jeder politischen Ordnung im Zeichen einer neuen, mutmaßlich totalen Freiheit.
    Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger legt die Kant-Spezialistin Lea Ypi ihr Verständnis einer wirklich mündigen, erwachsenen Freiheit dar – und damit eine politische Vision, die in Ost- wie Westeuropa bisher auf Verwirklichung wartet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.05.20223satOriginal-TV-PremiereSo 27.03.2022SRF 1
  • Folge 12
    2010 hat Johannes Krause anhand eines winzigen Fingerkochens aus Sibirien einen neuen Menschentyp entdeckt, den so genannten «Denisovaner» – einen Verwandten des Neandertalers. Durchgesetzt aber hat sich bekanntlich allein der homo sapiens. Aber warum? Und wie wurde der Mensch zu dem, was er heute ist? Diesen Fragen geht Johannes Krause nach. Er ist Professor für Archäogenetik in Jena, leitet das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig und gilt als wissenschaftlicher Shootingstar, wenn es um die Geschichte der Menschheit geht.
    Krause kann nicht nur erklären, warum der Mensch auf zwei Beinen geht, sondern auch, warum er von russischen Einwanderern abstammt, warum Europäerinnen weisse Haut haben, es für eine Rasseneinteilung keine biologische Grundlage gibt und der Mensch noch immer Gene der Neandertaler in sich trägt.
    Yves Bossart spricht mit dem Bestsellerautor über die Reise der Menschheit, von ihren Anfängen bis in die Gegenwart, und fragt auch: Wird uns der urmenschliche Expansionsdrang bald zum Verhängnis? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 10.04.2022SRF 1
  • Folge 13
    In Europa ist Krieg, der Klimawandel schreitet voran, Millionen von Menschen hungern. Doch für den Historiker Rutger Bregman ist klar: Im Grunde ist der Mensch wohlwollend und gut. Wie gehen die Kriegsgräuel in der Ukraine zusammen mit seiner Überzeugung? Und kann dieser Glaube an das Gute wirklich andere mitreißen und uns Menschen verändern? Mit Rutger Bregman spricht Barbara Bleisch. Rutger Bergman hat eine frohe Botschaft für uns: In seinem millionenfach verkauften Beststeller „Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit“ skizziert er den Menschen als von Natur aus hilfsbereit und kooperativ.
    Nicht „the survival of the fittest“ habe zu Erfolg geführt, sondern „the survival of the friendliest“. Und er ist überzeugt: Gerade der Glaube an das Gute im Menschen macht uns zu guten Menschen. In seinem neusten Buch „Wenn das Wasser kommt“ hat der eloquente Intellektuelle hingegen schlechte Nachrichten, denn er attestiert uns Geschichtsblindheit. Wenn wir nicht aktiver gegen die Erderwärmung vorgehen, müssen die Niederländerinnen und Niederländer in 100 Jahren vermutlich in anderen Ländern um Asyl bitten, weil ganze Städte vom steigenden Meer verschluckt werden. Ist der Mensch also gut, aber träge? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.05.20223satOriginal-TV-PremiereSo 17.04.2022SRF 1
  • Folge 14
    Katja Kullmann und Daniel Schreiber sind erfolgreiche Intellektuelle und leben beide allein. Und beide haben über ihre Erfahrung im Einzelhaushalt Bestseller geschrieben. Barbara Bleisch trifft die beiden zum Gespräch über das Singledasein, über Autarkie und über Einsamkeit und geht mit ihnen dem Alleinsein als Lebensform auf den Grund. Ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer lebt allein. Eine ziemlich große Minderheit, die mit Vorurteilen zu kämpfen hat – vor allem die Singlefrauen. Trotz aller Fortschritte gilt für viele noch immer das Ideal der klassischen Paarbeziehung. Sie wird als Norm definiert und setzt damit alle, die dieser nicht entsprechen, unter Druck. Auch jene, die sich als Single wohlfühlen und sich nichts anderes wünschen. Es ist sogar die Rede von „Singlismus“ und „Single-Shaming“, der Stereotypisierung und Diskriminierung von Menschen ohne Partner.
    Katja Kullmann und Daniel Schreiber verteidigen ihre Lebensform – bei allem Schmerz, den das Alleinsein mit sich bringen kann. Gerade Philosophinnen und Philosophen haben immer wieder bewusst allein gelebt und fernab von Ablenkung und sozialen Zwängen zu ihren Gedanken gefunden. Andererseits kann Alleinsein auch in Einsamkeit abgleiten, gerade im Alter oder bei Krankheit. Einsamkeit wird auch als Epidemie bezeichnet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.20223satOriginal-TV-PremiereSo 24.04.2022SRF 1
  • Folge 15
    Bis heute gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die astrologische Behauptungen bestätigen würden. Trotzdem hält sich diese Kulturtechnik seit Jahrtausenden und erlebt seit einiger Zeit sogar einen Boom: Millionen Menschen und auch Prominente wie Adele, Emma Stone oder Pharrell Williams holen sich Rat von Astrologie-Apps wie «Co-Star» und seit dem Lockdown werden wieder mehr Bücher zum Thema verkauft. Wie kommt es, dass sich heute so viele, vor allem junge Menschen, für Astrologie interessieren, und was besagt ein Horoskop überhaupt? Ist der Blick in die Sterne nur eine unterhaltsame Spielerei oder kann er uns hilfreiche Denkmuster geben, um besser zu leben?
    Die «Sternstunde Religion» und die «Sternstunde Philosophie» gehen in einer gemeinsamen Sendung diesen Fragen nach. «Sternstunde Philosophie»-Moderator Yves Bossart besucht die Astrologie-Kolumnistin Alexandra Kruse und lässt sich von ihr sein Geburtshoroskop deuten. Und er fragt den Astrophysiker Timm Riesen, warum die Astrologie aus naturwissenschaftlicher Sicht keinen Sinn ergibt. Im Studio diskutiert «Sternstunde Religion»-Moderatorin Olivia Röllin mit dem Religionswissenschaftler Kocku von Stuckrad und der Psychotherapeutin Felizitas Ambauen darüber, was der Mensch in den Sternen sucht und was es mit uns macht, wenn die Sterndeutung unser Handeln und Entscheiden beeinflusst.
    Hinweis: Auch in der Radiosendung «Perspektiven» vom 8. Mai 2022 auf Radio SRF 2 Kultur (ab dem 1. Mai 2022 auch als Podcast auf srf.ch/​audio verfügbar) geht es um Astrologie. Zu Wort kommen Menschen, die Astrologie in ihren Alltag einbauen, Entscheidungen danach ausrichten oder mit den Sternen nach Antworten auf die grossen Fragen des Lebens suchen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 01.05.2022SRF 1
  • Folge 16
    Versprochen wird eine digitale Revolution, ein Erfahrungsraum totaler Wunscherfüllung: aufwachen in der Dschungel-Lodge, mittags Tennis mit Federer, abends Konzert in Paris? Im Metaverse alles nur einen Klick entfernt. Doch wem nutzt das alles wirklich? Und gibt es ein richtiges Leben im Virtuellen? Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger gehen mit ihren Gästen am Philosophischen Stammtisch der virtuellen Parallelwelt auf den Grund. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg will wieder einmal die Welt neu erschaffen. Nur virtuell zwar – doch die digitale Parallelwelt soll keine Wünsche offenlassen.
    Arbeitskolleginnen und -kollegen in Shanghai, Genf und Buenos Aires treffen sich dank VR-Brillen im virtuellen Besprechungsraum, den sie natürlich nach eigenem Gusto gestalten: Dschungel-Atmosphäre, stylishes Büro – oder doch eher Lagerfeuer? Alles geht. Wenn da die Kreativität nicht ins Schwingen kommt!Je größer der Anteil unseres Lebens, den wir ins Digitale verlagern, umso lauter klingen die Kassen der Unternehmen, die die digitalen Räume bereitstellen und die wir mit unseren Daten bezahlen.
    Schon jetzt werden mit rein virtuellen Produkten Hunderte Milliarden Dollar umgesetzt. Doch nach welchen Gesetzen? Reguliert von globalen Konzernen anstatt demokratischer Regierungen? Und haben wir nicht bereits mit unserer Realität mehr als genug zu tun? Ist das Metaverse am Ende nichts als ein gigantisches Ablenkungsmanöver von den Problemen unserer Zeit?Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger fragen die Philosophin Anna-Verena Nosthoff und den Philosophen Dominik Erhard: Metaverse – Alptraum oder Utopie? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.06.20223satOriginal-TV-PremiereSo 08.05.2022SRF 1
  • Folge 17
    «Die Sprache der Liebe ist eine kannibalistische Sprache», meint der Schriftsteller Senthuran Varatharajah. Tatsächlich redet man davon, dass man eine geliebte Person «zum Fressen gern» hat. Doch woher kommt die Sehnsucht, mit einer anderen Person zu verschmelzen? Woher der mystische Wunsch nach Einssein mit dem grossen Ganzen? Um diese Fragen kreist der neue Roman von Senthuran Varatharajah mit dem Titel «Rot ». Der Autor hat Philosophie, evangelische Theologie und Kulturwissenschaften studiert und lebt heute als Schriftsteller in Berlin. Yves Bossart spricht mit dem 38-Jährigen Hoffnungsträger der Literaturszene über seine traumatische Kindheit, über die Suche nach Gott und die Sehnsucht nach Verschmelzung. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 15.05.2022SRF 1
  • Folge 18
    Sie reißt Komfortzonen ein, bricht mit Tabus und wurde bekannt als schnoddrigste Stimme ihrer Generation: die Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin Ronja von Rönne. Warum das ganze Leben manchmal ein Auflehnen ist und im „Trotzdem“ ein philosophischer Zauber liegt, darüber spricht Barbara Bleisch mit Ronja von Rönne. Ronja von Rönne schrieb mit 22 Jahren einen Bestseller („Wir kommen“), moderiert eine Philosophie-Sendung bei Arte und ist gern gesehen in Talkshows. Sie kennt aber auch die Schattenseiten des Lebens.
    In Ronja von Rönnes neuem Roman „Ende in Sicht“ geht es um zwei Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Per Zufall werden sie zur Schicksalsgemeinschaft und realisieren, dass das Leben trotz aller Widrigkeiten noch etwas zu bieten hat. Die junge Schriftstellerin weiß, wovon sie schreibt: Seit Jahren kämpft sie mit wiederkehrenden Depressionen. Ihre Bücher und Kolumnen schreibt sie nicht wegen oder dank der Depression – sondern trotz der Depression. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.20223satOriginal-TV-PremiereSo 22.05.2022SRF 1
  • Folge 19
    Slavoj Žižek gilt als einer der bekanntesten, aber auch umstrittensten Philosophen der Gegenwart: In seinen Texten wirft er die gängige Denkweise komplett über den Haufen. Yves Bossart spricht mit Slavoj Žižek über die Theorien, die hinter seinen überraschenden Gegenwartsanalysen stehen, sowie über das Verhältnis zwischen dem Schreiben und dem Tod. Seine Produktivität ist kaum zu bremsen – allein drei Bücher veröffentlichte der slowenische Philosoph Slavoj Žižek zur Pandemie. Sein Gesamtwerk umfasst nahezu 100 Bücher. In ihnen äußert er sich zu fast allem – sei es Popkultur, Film, Religion, Politik, Sex oder Toiletten.
    Dabei hat er häufig ganz eigene Interpretationen der Welt, von Philosophie und Religion. So plädiert er etwa für eine direkte Verbindung zwischen Marxismus und Christentum, übt Kritik an politischer Korrektheit und greift zu guter Letzt immer wieder auf Lacans Psychoanalyse zurück. Dabei macht Žižek eindrucksvoll deutlich, dass die Dinge ganz anders sind als wir meinen – es ist nämlich immer genau umgekehrt.Yves Bossart spricht mit ihm über sein theoretisches Fundament mit Rückgriffen auf die Philosophen Georg Friedrich Hegel, Karl Marx und den Psychoanalytiker Jacques Lacan und darüber, wie der Kapitalismus nur durch sich selbst überwunden werden kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.20223satOriginal-TV-PremiereSo 29.05.2022SRF 1
  • Folge 20
    Klimaschutz, Transgenderrechte, Inklusion für alle – soziale Bewegungen wie „Fridays for Future“, „Black Lives Matter“ und die „Pride“ kämpfen für eine bessere Welt. Ein Kampf, der zwischen Idealismus, Pflichtgefühl und Ohnmacht oszilliert. Wann kippt der Kampf in Selbstverwirklichung? Barbara Bleisch im Gespräch mit Raul Krauthausen, Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, und dem Philosophen Stefan Riedener. Eine junge schwedische Klimaaktivistin hat es vorgemacht: Die von ihr initiierten „Schulstreiks für das Klima“ sind zur globalen Bewegung „Fridays for Future“ angewachsen. Tausende taten es der damals 15-Jährigen gleich und verschafften dem Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe neue Dringlichkeit.
    Doch die Bewegung lahmt, die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften harzt, viele Aktivistinnen und Aktivisten sind am Limit. Die Rede vom „Activist Burnout“ macht die Runde. Und trotzdem: Aufgeben ist für die meisten keine Option.Woher kommt die Kraft für dieses Engagement? Wann führt Aktivismus zum Ziel, und wann gerät er zum naiven Egotrip? Und darf man angesichts der Weltlage auch einfach den Tag genießen und sich um Weltverbesserung scheren?Barbara Bleisch im Gespräch mit Raul Krauthausen, Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, und dem Philosophen Stefan Riedener über das Ziel von sozialem Engagement und dessen Beitrag zu einem sinnvollen Leben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.07.20223satOriginal-TV-PremiereSo 05.06.2022SRF 1

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