2022, Folge 21–40

  • Folge 21
    Lisa Eckhart liebt die Provokation. Die österreichische Kabarettistin und Schriftstellerin bricht Tabus, sie wettert gegen politische Korrektheit und macht Witze, die manchen zu weit gehen. Warum sie das tut und wie wichtig Humor für die Gesellschaft ist, darüber spricht sie mit Yves Bossart. Lisa Eckhart ist eine der erfolgreichsten, aber auch umstrittensten Kabarettistinnen im deutschsprachigen Raum. Sie füllt große Hallen, ist Stammgast der ARD-Sendung „Nuhr im Ersten“ und Preisträgerin des Salzburger Stiers. Ihr wird aber auch Antisemitismus und Rassismus vorgeworfen, denn viele ihrer Pointen basieren auf abwertenden Klischees und Stereotypen über Minderheiten. Wie geht sie mit dieser Kritik um? Wo liegen die moralischen Grenzen des Humors? Und gibt es ein gutes Leben ohne Humor? Darüber spricht Yves Bossart mit der 1992 geborenen österreichischen Kabarettistin und Schriftstellerin. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.20223satOriginal-TV-PremiereSo 12.06.2022SRF 1
  • Folge 22
    Ältere Menschen haben noch nie von ihnen gehört, für jüngere sind sie Stars und Vorbilder: Influencer. Sie teilen ihr intimstes Leben und sammeln Follower, verdienen oft ein Vermögen. Woher kommt dieser narzisstische Exhibitionismus? Yves Bossart diskutiert mit Anna Miller, Journalistin, Autorin und Aktivistin, und mit Wolfgang M. Schmitt, YouTuber, Podcaster und Co-Autor des Buches „Influencer – Die Ideologie der Werbekörper“. Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube wird man von Milliarden von Bildern überflutet. Die Influencer decken die Follower ein mit Schminktipps, Traumdestinationen und Tanzeinlagen.
    Und damit ihre Erwartungen an Likes und Followern regelmäßig übertroffen werden, müssen die Nutzer immer bessere Inhalte abliefern: Selbstinszenierungen werden immer professioneller, Selfies waghalsiger. Inzwischen sollen jährlich weltweit wesentlich mehr Menschen bei dem Versuch, ein Foto von sich zu schießen, sterben, als bei Hai-Angriffen. 2021 lag das weltweite Volumen des Influencer-Marketings bei knapp 14 Milliarden Dollar. Und dann sind da auch noch die Sinnfluencerinnen: Sie nutzen die Kanäle für ideale Werte, nachhaltige Produkte oder Glaubensfragen. Sie sind als Christfluencer unterwegs, werben für Inklusion oder „Body Positivity“.
    Welche Auswirkungen hat dieses „Leben für die Anderen“? Und was macht es mit einem, wenn man sich ständig von der Selbstinszenierung anderer berieseln lässt? Gibt es ein gutes Leben in den Sozialen Medien? Und: Bin ich nicht mehr, wenn ich nicht mehr poste? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.20223satOriginal-TV-PremiereSo 19.06.2022SRF 1
  • Folge 23
    Kometenhafter kann ein Aufstieg nicht sein: Aufgewachsen in Heiligenschwendi, leitet Thomas Zurbuchen heute als NASA-Forschungsdirektor Missionen zum Mond und Mars sowie die Suche nach Ufos. Das Gespräch mit dem Schweizer, der Raoketenwissenschaft betreibt – unter anderem über die Stellung des Menschen im Kosmos und den Aufbruch zu neuen Welten – führt Wolfram Eilenberger. Thomas Zurbuchen ist einer der mächtigsten Wissenschaftler der Welt: Als Forschungsdirektor der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA beträgt sein Jahresbudget sieben Milliarden Dollar.
    Neben über 100 Weltraummissionen ist er auch verantwortlich für die neu begonnene Suche nach Ufos. Was lockte den Berner, der in einfachen evangelischen Verhältnissen aufwuchs, zur Weltraumforschung und solch einer beispiellosen Karriere? Welche Antworten erhofft er sich bei der Suche nach außerirdischem Leben? Droht das All durch zunehmenden Weltraumtourismus und Zehntausende Satelliten von Investoren wie Elon Musk zu vermüllen? Und wie kann die Raumfahrt trotz massivem Ressourcenverbrauch dabei helfen, den Klimawandel besser zu verstehen und zu bewältigen? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.20223satOriginal-TV-PremiereSo 26.06.2022SRF 1
  • Folge 24
    Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat einen Streit um die Schweizer Neutralität entfacht. Ist die Neutralität ein überholtes Klischee? Und was taugt die Schweizer Neutralität? Yves Bossart spricht mit der Philosophin Katja Gentinetta und der Politologin Anna-Lina Müller über Sinn und Unsinn von politischer Neutralität. Alt-Bundesrat Christoph Blocher übt scharfe Kritik an der Schweizer Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland durch den Bundesrat: Wer bei wirtschaftlichen Sanktionen mitmache, sei Kriegspartei. Mittels einer Volksinitiative soll die „integrale Neutralität“ in der Bundesverfassung neu festgeschrieben werden.Andere wiederum stellen die Neutralität infrage oder fordern eine zeitgemäße Neudefinition.
    Denn: Die Schweiz hat nicht nur die EU-Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland übernommen, sondern Deutschland die Weitergabe von Kampfpanzern an die Ukraine erlaubt. Und sie ist neu als Mitglied des UNO-Sicherheitsrates gewählt. Handelt es sich hierbei um einen Bruch mit der Neutralität? Yves Bossart im Gespräch mit Anna-Lina Müller, Politologin und Co-Geschäftsführerin der Denkfabrik „foraus – Forum Aussenpolitik“ sowie mit der Philosophin, Publizistin und Moderatorin Katja Gentinetta. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.20223satOriginal-TV-PremiereSo 03.07.2022SRF 1
  • Folge 25
    Ob als Märchen, Utopie oder Verschwörung: Geschichten prägen unser Weltverständnis. Jüngste Forschungen rufen gar eine Revolution des Menschenbilds aus: vom Homo sapiens zum Homo narrans. Die Publizistin Samira El Ouassil („Erzählende Affen“, 2021) und der Kognitionswissenschaftler Fritz Breithaupt („Das narrative Gehirn“, 2022) im Gespräch mit Wolfram Eilenberger über das Ideal einer narrativ aufgeklärten Gesellschaft. Was haben die Märchen der Brüder Grimm mit Verschwörungstheorien gemeinsam? Die Deutung des Kriegs in der Ukraine mit dem Alten Testament? Appelle zu ökologischer Transformation mit utopischer Literatur? Es sind packende Geschichten.
    Wie nicht zuletzt neueste Forschungen zeigen: Menschen sind vor allem narrative Wesen. Sie verstehen die Welt in und durch Geschichten. Doch worin wurzelt die grundmenschliche Faszination für Narrative? Welche evolutionären Vorteile bringt sie mit sich? Welche politischen Gefahren und Verwerfungen? Dass Geschichten, um Massen zu mobilisieren, nicht unbedingt auf Fakten beruhen müssen, zeigen nicht zuletzt Verschwörungstheorien und Fake News. Ist jede Geschichte am Ende nur eine Fiktion? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.20223satOriginal-TV-PremiereSo 28.08.2022SRF 1
  • Folge 26
    Steuern: Für die einen sind sie Diebstahl, für die anderen die Grundvoraussetzung für eine gerechte Gesellschaft. Aber wie hoch dürfen sie sein? Wie viel Wettbewerb braucht es? Ein Streitgespräch über Steuergerechtigkeit mit dem Philosophen Andreas Cassee und dem Ökonomen Christoph Schaltegger. Am 25. September 2022 stimmte die Schweiz, einmal mehr, über Steuern ab. Diesmal ging es um die Mehrwertsteuer und die Verrechnungssteuer. Doch was ist eigentlich der Sinn und die Legitimation von Steuern? Wann ist eine Steuer gerecht? Und wie viel Regulierung braucht der internationale Steuerwettbewerb?
    Darüber spricht Yves Bossart mit Andreas Cassee, Juniorprofessor für Politische Philosophie an der Universität Mannheim, der sagt, dass Eigentum erst in Verbindung mit einem gerechten Steuersystem legitim sein kann, und mit Christoph Schaltegger, Professor für Politische Ökonomie und Direktor des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern, für den die Vermögenssteuer eine schädliche Steuer ist. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.20223satOriginal-TV-PremiereSo 04.09.2022SRF 1
  • Folge 27
    «Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen», so lautet mit Immanuel Kant der Leitspruch der Aufklärung. Für den deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm liegt darin bis heute der Kern einer freien, gerechten Gesellschaft. Gegen den Konformitätsdruck von Cancel Culture und Identitätspolitik, aber auch gegen ein allzu verkürztes Verständnis «westlicher Werte» und von «Liberalismus», setzt er sich für eine Erneuerung der Aufklärung im 21. Jahrhundert ein. Gerade heute gelte es, universelle Werte entschlossen zu verteidigen. Und damit Werte, die auf keiner spezifischen Tradition und Kultur beruhen, sondern sich in der Fähigkeit, selbst zu denken, immer wieder neu offenbaren und bewähren.
    Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger erläutert der in New York lehrende Philosoph und Autor des Buches «Radikaler Universalismus» (2022) seine prophetische Vision, das Versprechen von Mündigkeit, Autonomie und Freiheit für alle, wirklich alle Menschen auf diesem Planeten endlich einzulösen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.20223satOriginal-TV-PremiereSo 11.09.2022SRF 1
  • Folge 28
    Milliarden von Menschen nutzen Millionen von Apps und Websites im Internet. Einige wenige Konzerne greifen die User-Daten und Umsätze ab: Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Diese Unternehmen wissen viel über jeden Einzelnen und jede Einzelne. Die Daten, die die Leute ihnen umsonst zur Verfügung stellen, sind eine reine Goldgrube für sie.
    Diese grossen Internetkonzerne machen Geld mit diesen Daten, indem sie Werbung verkaufen. Doch dieses Geschäftsmodell hat keine Zukunft, meint der Publizist Evgeny Morozov. Überhaupt sollten die Konzerne diese Leute bezahlen – und nicht die Leute sie. Der belarussische Internetkritiker hat vor über zehn Jahren bereits auf die dunklen Seiten der Digitalkonzerne hingewiesen, auf ihre Macht und Ideologie. Und auf die komplizenhafte Rolle der Politik. Mittlerweile wissen alle, was Sache ist: Überwachung, Fake News, Macht-Monopole, Polarisierung. Fragt sich nur: was tun? Yves Bossart spricht mit dem Vordenker über mögliche Auswege aus der Gefangenschaft im Netz. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.12.20223satOriginal-TV-PremiereSo 25.09.2022SRF 1
  • Folge 29
    Wer hat in unserer Gesellschaft Erfolg – und warum? Unter dem gesellschaftlich unumstrittenen Mantra «Wer hart arbeitet, kann alles erreichen» hat man gelernt zu glauben, dass jeder genau das bekommt, was er oder sie verdient. Die Nutzniesser dieses Systems, das Erfolg auf Leistung und Talent zurückführt, gehen davon aus, dass sie ihren Erfolg verdienen, weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst schuld sind. Das Resultat: Verlierer des Systems wenden sich zunehmend gegen die Eliten unserer Gesellschaften und empfinden die Leistungsgesellschaft als Tyrannei.
    Michael Sandel, Professor an der Harvard Universität und einer der erfolgreichsten Philosophen der Gegenwart, hat genau zu dieser These ein Buch verfasst. Im Gespräch mit Barbara Bleisch erklärt er: «Statt den Einzelnen für den Wettbewerb zu rüsten und an einer trennenden Ethik des Erfolgs festzuhalten, sollten wir die Würde der Arbeit wieder ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte rücken und an einer Politik des Gemeinwohls arbeiten, die allen zugutekommt.» (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.20233satOriginal-TV-PremiereSo 02.10.2022SRF 1
  • Folge 30
    Zu wenig Gas für den Winter, Strommangel und andere Versorgungsengpässe. Der Ausbau erneuerbarer Energien wurde verschleppt, der Ruf nach fossiler und nuklearer Energie dagegen wird angesichts der Energiekrise lauter. Gefordert sind rasches Handeln und mehr Verzicht – auch angesichts der Klimakrise.
    Doch wie geht Verzicht, ohne damit den sozial Schwächeren zu schaden? Wie gehen ökologische und soziale Verantwortung zusammen? Und wie geht man mit jenen um, die sich vor der Verantwortung drücken? Zwang als letztes Mittel, zur Not auch ohne Demokratie?
    Yves Bossart im Gespräch mit der Soziologin Katharina Hoppe und dem Philosophen und Umweltethiker Ivo Wallimann-Helmer. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.20233satOriginal-TV-PremiereSo 09.10.2022SRF 1
  • Folge 31
    Eines der Themen, das derzeit oft zu Diskussionen führt, ist die «kulturelle Aneignung». Wo progressive Aktivistinnen und Aktivisten auf Bewusstwerdung der kolonialen, oft offen rassistischen Aneignungsmuster der westlichen Kulturen bestehen, sorgen sich andere, ob nicht gerade dadurch rechtspopulistische Ideen von «kultureller Reinheit», gar der Mythos vom «edlen Wilden» wieder Einzug in das Denken halten.
    Beruht das, was menschliche Identität ausmacht, nicht immer schon auf Offenheit für Fremdes? Sollten kulturelle Eigenheiten wirklich wie Marken vor dem Zugriff Fremder geschützt werden? Oder fragt so etwas nur, wer über Jahrhunderte daran gewöhnt ist, sich einfach zu nehmen, was beliebt?
    Im Gespräch mit Mithu Sanyal, Kulturwissenschaftlerin und Autorin von «Identitti», und Jens Balzer, Autor von «Ethik der Appropriation», gehen Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger am philosophischen Stammtisch der «kulturellen Aneignung» auf den Grund. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.20223satOriginal-TV-PremiereSo 16.10.2022SRF 1
  • Folge 32
    Vor rund 100 Jahren hat der Österreicher Rudolf Steiner in vielen Lebensbereichen wegweisende Impulse gegeben: von der Pädagogik über die biodynamische Landwirtschaft und anthroposophische Medizin bis zur Architektur und dem Bankenwesen. Doch immer wieder wird Kritik laut, an Steiners Schriften, die klare deutschnationalistische Züge aufweisen, oder an Steiner Schulen, die sich teilweise den Corona-Massnahmen widersetzten. Weshalb? Welches Weltbild verbirgt sich hinter der «Anthroposophie»? Was hat es mit Steiners Glauben an «Hellseherei», «Karma» und «Astralleibern» auf sich? Um diese Fragen zu klären, besucht Olivia Röllin eine Steiner Schule in Münchenstein bei Basel und das Goetheanum, den Sitz der «Allgemeinen anthroposophischen Gesellschaft» in Dornach.
    Yves Bossart spricht im Studio mit der Anthroposophin und Steiner-Biografin Martina Maria Sam und mit dem Anthroposophie-Kritiker und Religionsphilosophen Ansgar Martins. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 30.10.2022SRF 1
  • Folge 33
    «Aguirre, der Zorn Gottes», «Fitzcarraldo» oder «Queen Of The Desert»: Werner Herzog dreht Filme über herausragende Figuren in Grenzsituationen, über 80 sind es bereits. Dieses Jahr feiern gleich zwei seiner Filme Premiere. Dabei wechselt Herzog scheinbar mühelos zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, gilt im Filmgeschäft eher als Solitär, inszenierte Opern in Mailand und Bayreuth und betätigt sich inzwischen auch als Autor. Mit «Jeder für sich und Gott gegen alle» legte er kürzlich seine Memoiren vor. Darin beschreibt der Autorenfilmer unter anderem seine Kindheit in Bayern, als die Bauern noch ausschliesslich mit Pferden arbeiteten und die Breaking News per Ausrufer auf dem Dorfplatz verbreitet wurden.
    Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger spricht Herzog über die beschwerliche Suche nach dem richtigen Bild, über die Ehrfurcht vor der Schöpfung und über das Staunen als Anfang jeder Kunst. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 06.11.2022SRF 1
  • Folge 34
    Eigentlich wollte Gabriele von Arnim ihren Mann nach langer Ehe verlassen. Doch am selben Tag, als sie ihm ihren Entscheid mitteilt, erleidet er einen Schlaganfall, wenige Tage später einen zweiten. Von da an ist der zuvor weitbekannte und eloquente Fernsehjournalist plötzlich ein Kranker, der statt sprechen nur noch unverständlich würgen und krächzen, nicht mehr gehen, lesen oder schreiben, aber nach wie vor glasklar denken kann. Noch im Spital flüstert ihm Gabriele von Arnim zu: «Wenn du stirbst, bringe ich dich um», und bleibt bei ihm, bis zu seinem Tod. Diese zehn Jahre werden für beide zu einer Zerreissprobe, in der sich Angst, Hoffnung, Hilflosigkeit und Wut ständig abwechseln, in der sie sich aber auch in nicht mehr gekannter Innigkeit neu begegnen.
    In ihrem Buch «Das Leben ist ein vorübergehender Zustand» beschreibt die Journalistin schonungslos und ehrlich, was es bedeutet, wenn der eigene Mann über Nacht zum Pflegefall wird und aus einem selbst die Frau des Kranken. Und wie einsam ein Mensch ist, der sich trotz hellwachem Geist nicht mehr ausdrücken kann und dessen Freunde sich abwenden aus einem Schamgefühl heraus oder aus schierer Verunsicherung. Ein Gespräch über Schicksalsschläge, Trauer und das Weiterleben. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.20233satOriginal-TV-PremiereSo 13.11.2022SRF 1
  • Folge 35
    Als Kind einer aus Martinique stammenden schwarzen Mutter, eines jüdisch-algerischen weissen Vaters und Enkelin eines glühenden Anhängers der rechtspopulistischen Partei «Front National» erkannte Emilia Roig schon sehr früh, wie verschiedene Formen von Diskriminierung in Institutionen wie der Schule, seitens der Gesellschaft, aber auch innerhalb der eigenen Familie, auftreten können. Diskriminierung innerhalb von Diskriminierung bzw. die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen – «Intersektionalität» – wurde später zu ihrem Forschungsschwerpunkt.
    Wie können solche Verschränkungen von verschiedenen Unterdrückungsformen erkannt und aufgelöst werden? Ist eine Welt ohne Diskriminierung überhaupt möglich? Und wie kommt man dahin? Ein Gespräch unter der Leitung von Yves Bossart. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.20233satOriginal-TV-PremiereSo 20.11.2022SRF 1
  • Folge 36
    Lukas Bärfuss hat das Erbe seines Vaters ausgeschlagen. Denn ausser Schulden hat der Vater seinem Sohn nichts hinterlassen. An Hab und Gut zurückgeblieben ist einzig eine Kiste, die der Schriftsteller jahrelang nicht angerührt hat. Als er sie öffnet, findet er darin nichts Nennenswertes – kommt aber ins Sinnieren über die eigene Herkunft, über seine Familiengeschichte, übers Erben und über Hinterlassenschaften. Seine Gedanken hat er in seinem neuesten Buch «Vaters Kiste» zu einem sehr persönlichen Essay gewoben, in dem er auch von seiner Zeit als Obdachloser berichtet und dem lebenslangen Ringen, seine Herkunft abzustreifen. Barbara Bleisch trifft den grossen Schweizer Intellektuellen zu einem Gespräch über Familie und Abstammung, über Generationengerechtigkeit und über die «Herkunftsneurose». (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.02.20233satOriginal-TV-PremiereSo 27.11.2022SRF 1
  • Folge 37
    Susanne Burri ist Juniorprofessorin für Philosophie an der Universität Konstanz und beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Krieg, Tod und Sterblichkeit. Sie glaubt, dass das Nachdenken über den Tod das Leben verbessert. Aber auch, dass man als Gesellschaft den Tod noch immer verdrängen. Bereits der antike Philosoph Epikur sprach von einer «verdrängten Angst vor dem Tod». Welche Folgen diese Verdrängung hat, ob der Tod schlimm ist und ob ein 200-jähriges Leben langweilig ist – darüber spricht Yves Bossart mit der Schweizer Philosophin. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 04.12.2022SRF 1
  • Folge 38
    Den Begriff «Quiet Quitting» mit in die Welt gesetzt hat ein junger Mann auf TikTok. Er definiert «Quiet Quitting» so: «Du kündigst nicht deinen Job, arbeitest aber nicht mehr als dein Vertrag vorsieht. Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.»
    Vor allem die Generation Z, aber auch die Millenials, wollen die Fehler ihrer Eltern nicht wiederholen. Das heisst: sich nicht im Job verausgaben oder sich über die Arbeit definieren. Wochenenddienste werden abgelehnt, nach Feierabend keine Anrufe mehr angenommen, auch nicht mehr ins Mail-Postfach geschaut. Plädiert wird für mehr Lebenszeit statt Konsum und Karriere, für eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Workaholic möchte heute niemand mehr sein. Stattdessen sehnt man sich danach, die Welt zu bereisen und sich Sinnvollem zu widmen. Ein klassischer «Nine to Five»-Job? Uncool.
    Steht der Arbeitswelt ein fundamentaler Wandel bevor? Ist es überhaupt vernünftig, am Arbeitsplatz nach Sinn zu suchen? Lebt es sich als «stiller Drückeberger» oder «stille Drückebergerin» vielleicht sogar besser? Oder ist «Quiet Quitting» nur das nächste Level der Wohlstandsverwahrlosung?
    Am Philosophischen Stammtisch diskutieren Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger mit Seyda Kurt, Journalistin, Kolumnistin und Autorin, und mit Konrad Liessmann, Philosoph und Essayist. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.20233satOriginal-TV-PremiereSo 11.12.2022SRF 1
  • Folge 39
    Kim de l’Horizon hat eine Sensation geschafft. Zwei Buchpreise in einem Jahr – für den Debütroman einer non-binären Person, die sich weder als Mann noch als Frau identifiziert. Kim de l’Horizon ist in der Schweiz aufgewachsen, hat Germanistik und literarisches Schreiben studiert und über zehn Jahre an dem Roman gearbeitet. «Blutbuch» erzählt die Geschichte einer non-binären Person, die auf der Suche nach dem eigenen Körper und der eigenen Herkunft ist. Das Buch kreist in verschiedenen Sprachstilen und Formen um Themen wie Körper, Angst, Geschlecht, Sprache, Prägung, Trauma und Verwandlung. Yves Bossart spricht mit Kim de l’Horizon über den Raum zwischen Mann und Frau, über die Magie von Sprache und über die tiefe Sehnsucht nach Verbundenheit. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.20233satOriginal-TV-PremiereSo 18.12.2022SRF 1
  • Folge 40
    Auch wenn die Kirchen zunehmend leer bleiben, drängen sich zu Hochzeiten, Trauerfeiern und Weihnachten nach wie vor viele in die Bänke. Und es zeigt sich, dass trotz der unzähligen Kirchenaustritte Menschen nicht weniger glauben. Sie glauben jedoch an etwas anderes als an einen allgütigen und allwissenden Vater, der im Himmel thront. Der Theologieprofessor und Religionsphilosoph Hartmut von Sass geht einem Glauben auf den Grund, der ohne einen Gott auskommt. Zu glauben heisst für ihn, sich in einer bestimmten Haltung auf die Welt zu beziehen. Aber was bleibt vom christlichen Glauben, wenn es Gott Vater nicht mehr gibt? Kann ein atheistischer Glaube zukunftsfähig sein? Mit Hartmut von Sass spricht Barbara Bleisch. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.04.20233satOriginal-TV-PremiereSo 25.12.2022SRF 1

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