• Folge 1302 (30 Min.)
    Bild: 2020 Ground Picture/​Shutterstock.
    Refxhei opfert noch immer fast ihre gesamte Freizeit, um den Armen in Albanien zu helfen. Im europäischen Maßstab ist die albanische Armut erdrückend, aber langsam sinkt die Armutsquote. Refxhei ist fest davon überzeugt, dass diese Entwicklung auch mit der Arbeit der meist jugendlichen Helfer und der Stiftung „Das andere Wochenende“ zusammenhängt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.05.2024arte
  • Folge 1303 (30 Min.)
    Menschen in der Stadt, Gesellschaft, Illustration
    „Re:“ zeigte 2022 Russlanddeutsche Familien bei der Bewältigung der mit dem Krieg verbundenen ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Für „Re:visited“ kehren wir zurück in die Würzburger Community – nach zwei Jahren zermürbendem Kampf, tausenden Toten, nachlassender Unterstützung in der Bevölkerung und ohne Aussicht auf Frieden. Wie ergeht es der Community heute? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2024arte
  • Folge 1304 (30 Min.)
    Seit April 2024 ist der Cannabiskonsum in Deutschland legal. Doch zentrale Fragen sind noch offen: Woher sollen bis zu 400 Tonnen Cannabis, die in Deutschland jährlich konsumiert werden, kommen? Die Frage beschäftigt auch Micha Knodt, Influencer und Urgestein der Hanfszene. Schon bald will er sich einen Traum erfüllen – und seinen eigenen Cannabisclub eröffnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2024arte
  • Folge 1305 (30 Min.)
    Yvan Sagnet kämpft seit Jahren gegen die gnadenlose Ausbeutung von Migrant*innen auf italienischen Obst- und Gemüseplantagen, die Supermärkte in vielen Teilen Europas beliefern. Mit seiner Organisation „NoCap“ trägt Sagnet dazu bei, dass sich immer mehr Bäuerinnen und Bauern, Konsumentinnen und Konsumenten für faire Arbeitsbedingungen entscheiden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.05.2024arte
  • Folge 1306 (30 Min.)
    Police
    Kurz vor Beginn der Dreharbeiten im April 2024 werden in Helsingborg zwei Männer auf offener Straße erschossen. Unter den Tatverdächtigen ist auch der 17-jährige Ali (Name von der Redaktion geändert). Er soll an der Entführung und anschließenden Erschießung des einen Opfers beteiligt gewesen sein. Nach vier Nächten in Untersuchungshaft wählt Ali zuerst die Nummer von Omar El-Mali. Omar ist für viele Jugendliche und junge Männer im Brennpunktviertel „Söder“ die einzige Anlaufstelle bei Schwierigkeiten. „Ich habe diese Jungs aufwachsen sehen, ich kenne die Eltern, sie haben Vertrauen zu mir, das möchte ich natürlich auf die richtige Weise nutzen.“ Und so versucht er auch mit Ali eine Perspektive für dessen Zukunft zu entwickeln.
    2021 war Omar El-Mali nach dem Studium der Kriminalistik gerade in seine Heimatstadt Helsingborg zurückgekehrt. Als Community-Manager wollte er mithelfen, etwas gegen die ansteigende Jugendgewalt tun. Nicht zuletzt, weil ein enger Freund im Jahr zuvor erschossen worden war. Mittlerweile arbeitet Omar nur noch ehrenamtlich.
    Im Nebenraum einer Moschee hat er einen Treffpunkt für Jungs im Alter von 13 bis 18 Jahren organisiert, damit ihr Sozialleben nicht ausschließlich auf der Straße stattfindet. Denn dort sind sie gefährdet. Vor allem durch ältere Brüder und Cousins, die bereits in die Kriminalität abgerutscht sind. Sie rekrutieren die Jüngeren, die noch nicht oder noch nicht voll strafmündig sind. „Es fängt mit Süßigkeiten an und irgendwann musst Du mit einer Waffe für Geld töten“, berichtet ein 15-Jähriger, der nicht erkannt werden will. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.05.2024arte
  • Folge 1307 (30 Min.)
    Nach der Unabhängigkeit Lettlands im Jahr 1991 blieben viele Russen im Land, noch heute ist ein Drittel der lettischen Bevölkerung russischer Abstammung. Doch von einem wirklichen Miteinander kann keine Rede sein. Dieses ohnehin fragile Gleichgewicht zerstörte der Krieg in der Ukraine vollends. Die Letten haben die Besatzungszeit und die damals verübten Verbrechen nicht vergessen und wollen mit der sowjetischen Vergangenheit Tabula rasa machen. Doch wie nimmt die russischsprachige Bevölkerung diese Bestrebungen wahr? Besteht die Gefahr einer definitiven Spaltung? Im kleinen, stark vernetzten Lettland, das heute fest in der Europäischen Union verankert ist, hat die Sprache politischen Stellenwert, und der Krieg in der Ukraine hinterlässt tiefe Wunden im Alltag vieler lettischer Familien.
    Nie hätte sich Tamara mit ihren 70 Jahren träumen lassen, dass sie einmal so viel Stress haben würde. Sie hat ein Schreiben erhalten, in dem ihr mit Ausweisung gedroht wird, weil sie die Lettischprüfung nicht bestanden hat. Diese Prüfung ist heute Pflicht für Menschen mit russischem Pass, die eine ständige Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
    Tamara versteht diese Politik nicht und fühlt sich in Lettland nicht mehr willkommen, obwohl sie hier ihr ganzes Leben aufgebaut hat. Emilia wohnt in Riga. Sie ist in der Abiturklasse und kann kein Russisch. Der Ukraine-Krieg war für sie ein Schock. Sie ist überzeugt, dass ihr Land das nächste auf Putins Liste ist. Deshalb wünscht sie nichts sehnlicher als den Sieg der Ukraine. Sie hat die Organisation „Schulen für den Sieg“ gegründet, die Gymnasiasten im ganzen Land dafür gewinnt, Spenden für ukrainische Frontsoldaten zu sammeln.
    Außerdem bringt Emilia jungen russischsprachigen Landsleuten Lettisch bei. Denis ist Chefredakteur einer russischen Regionalzeitung. Als die Polizei im März 2022 die Büros der Redaktion durchsuchte, floh er mit seinem ganzen Team nach Riga. In Russland droht dem Exil-Journalisten eine Gefängnisstrafe. Er versucht, sich in Lettland zu integrieren, und erlernt die Sprache. Die Entrussifizierungsmaßnahmen kann er verstehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.06.2024arte
  • Folge 1308 (30 Min.)
    Train in India
    Keine Straße führt in das Wassertal im Norden Rumäniens. Nur eine Dampfbahn fährt in die Wälder dieser Karpaten-Gegend nahe der ukrainischen Grenze – auf fast hundert Jahre alten Schienen. Es ist die letzte Waldbahn Rumäniens, die noch bis heute der Forstwirtschaft für den Holztransport dient. Seit 2005 wird sie aber auch für touristische Ausflüge genutzt. Andrei Andreica ist seit anderthalb Jahren Lokführer hier und erlebt bei fast jeder Tour eine Überraschung: Ob Bären oder Wildschweine, die die Gleise queren, oder marode Schienen, die bei Tauwetter nachgeben.
    Im schlimmsten Fall entgleist die Bahn. Gefährlich, denn dann können die Federn der historischen Lok brechen. Jegliche Weiterfahrt wäre aussichtslos. Richard Ciorba ist landesweit der einzige Schmied, der das Knowhow hat, um die Federn für die historische Waldbahn herzustellen. Seit zwanzig Jahren fertigt sein Familienbetrieb die traditionellen Federn, ohne die die Dampflok nicht mehr fahren könnte. Und trotzdem entdeckt er mit dem Lokführer noch Verbesserungspotential. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2024arte
  • Folge 1309 (30 Min.)
    World War II, Official U.S. Coast Guard photograh of American soldiers leaving an LCT to invade Omaha Beach on D-Day, 1944
    Am 6. Juni 1944, dem D-Day, landeten 150.000 britische und amerikanische Soldaten in der Normandie, um Europa von der Hitler-Diktatur zu befreien. Eine kühne Operation, die Tausende Opfer auf allen Seiten forderte – und wesentlich zum Ende des Zweiten Weltkriegs beitrug. 80 Jahre danach erinnern Bunkeranlagen, Gedenkstätten, Museen und Soldatenfriedhöfe an den D-Day und die erbitterten Kämpfe in den Tagen und Wochen danach. Der Vater und ein Onkel von Bernhard Schnabel aus Hanau waren damals als Soldaten der Wehrmacht in der Normandie im Einsatz: Willibald Schnabel fiel im Juli 1944 bei den Kämpfen um Saint-Lô, sein Bruder Josef geriet in Gefangenschaft und musste nach dem Krieg bei Fécamp Minen räumen.
    Mit seiner Tochter Elena macht sich Bernhard Schnabel im Frühjahr 2024 auf Spurensuche. Im Gepäck haben sie Briefe und Tagebücher ihrer Verwandten, Dokumente der Angst, aber auch der Hoffnung. Vater und Tochter finden den Ort, an dem Willibald Schnabel starb, sie treffen Zeitzeugen und den Enkel eines Franzosen, der sich 1945 um den Gefangenen Josef Schnabel kümmerte.
    Sie besuchen den Utah Beach, an dem besonders viele US-Soldaten ums Leben kamen, und sie treffen den fast 100-jährigen US-Veteranen Charles Norman Shay, der die Kämpfe am Omaha Beach wie durch ein Wunder überlebte und der sich zeitlebens für eine angemessene Erinnerung an die Opfer und die Helden dieses Kampfes um die Freiheit eingesetzt hat. Mit ihm sprechen sie über Versöhnung, auch angesichts heutiger Kriege, und über die sehr aktuellen Mahnungen, die gerade jetzt wieder vom D-Day ausgehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.06.2024arte
  • Folge 1310 (30 Min.)
    Israelische Militärrazzien, kreisende Armeedrohnen und militante Kämpfer, die ihre Waffen testen – Alltag von palästinensischen Kindern wie dem 13-jährigen Rayan und dem 9-jährigen Yusef. Die beiden leben mit mehr als 10.000 anderen im Flüchtlingslager in Jenin im Norden des Westjordanlandes. Das Gebiet ist militärisch durch Israel besetzt. Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 fällt das israelische Militär zunehmend auch tagsüber in das Camp ein. Auch Kinder und Jugendliche geraten seitdem immer häufiger in die Schusslinie. Der älteste Bruder von Rayan, Ammar, wurde auf der Straße getötet – sein Bruder stand direkt neben ihm. Rund 40 Prozent der Camp-Bewohner sind Kinder und Jugendliche.
    Einheimische Lehrer wie Maysoon und Psychologinnen wie Sahar versuchen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und den Kindern und Jugendlichen Hoffnung zu geben. Doch die Schule und die psychologische Betreuung können der ständigen Gewalt nur wenig entgegensetzen. Während Rayan mit dem Verlust des Bruders ringt und der Wunsch nach Rache aufkommt, versucht der 88-jährige Abu Moatasem seinen Enkel Yusef vor der harten Realität des Lagers und einer Radikalisierung zu schützen. Während Rayan die Schule aufgegeben hat, brütet Yusef täglich über seinen Hausaufgaben. Er träumt davon, Pilot zu werden. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Blockade durch Israel fehlt es der Familie zunehmend an Geld. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.06.2024arte
  • Folge 1311 (30 Min.)
    Klimaforscherin Sophie von Loeben ist nach Uganda gereist. Dort spüren viele der 1,8 Millionen Menschen, die Kaffee anbauen, bereits erste Auswirkungen der Klimakrise. Dürren, Starkregen und Schädlingsbefall nehmen zu. Die herkömmlichen Kaffeearten, Arabica und Robusta, sind gefährdet. Sie brauchen stabile Temperaturen. Deshalb setzen die Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen jetzt auf eine wilde Art, die Liberica-Bohne, die resistenter scheint. Der Farmer Davis Kuloba hat damit gute Erfahrungen gemacht: „Liberica hilft mir, zu überleben.“ Sophie von Loeben und ihr Team vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung betreiben Feldforschung in Uganda.
    In einer großangelegten Befragung wollen sie herausfinden, welches Potenzial in der wilden Kaffeeart steckt. Noch überzeugt der Geschmack nicht, deshalb müssen Ernte und Verarbeitung verbessert werden. „Wir können den Farmern nur den Rat geben, Liberica anzubauen, wenn wir wissen, dass die Sorte abgenommen wird“, sagt die Expertin. „Wir können nicht einfach sagen: ‚Stellt euch um‘, und am Schluss will den Kaffee niemand.“ Eine bereits erprobte Strategie, den Kaffeeanbau klimafit zu machen, ist die sogenannte Agroforstwirtschaft.
    „Wir sind Pioniere des Naturschutzes“, sagt Augusto Salazar, Gründer einer Kaffee-Kooperative in Ecuador, mitten im Amazonas-Regenwald. Deren Kaffeeanbau im Schatten anderer Bäume ist das Gegenmodell zum industriellen Anbau auf großen Plantagen, für die oft riesige Flächen Regenwald gerodet werden. Der Anbau in den naturnahen Waldgärten hat seinen Preis. Doch dank des Engagements von Direkt-Importeur Andreas Felsen macht die Kooperative hinreichend Profit. Der Hamburger zahlt sogar mehr als der herkömmliche faire Handel. Sein Geschäft läuft trotzdem gut und inspiriert immer mehr Röstereien in Deutschland. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.06.2024arte
  • Folge 1312 (30 Min.)
    Auch wenn es für viele nur noch eine ferne Erinnerung ist, leben weltweit immer noch Millionen von Menschen mit den Folgen des Coronavirus. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind seit 2020 bereits 36 Millionen Europäer von Long-Covid betroffen. Chronische Erschöpfung, Atembeschwerden, Gedächtnis-, Gleichgewichts- und Sprachstörungen, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns – es wurden über 200 Symptome aufgelistet. Vier Jahre nach dem Beginn der Pandemie ist Long-Covid immer noch eine wenig erforschte Krankheit, die erst seit 2021 von der WHO anerkannt wird. Zwar beschäftigen sich Forscher auf der ganzen Welt mit dem Thema, doch ihre Hypothesen variieren stark: Fehlfunktion des Immunsystems, ein Virus, das im Körper verblieben ist, eine genetische Veranlagung … In der Sprechstunde können die Ärzte die Fragen der Patienten nicht beantworten.
    Die verzweifelten Kranken suchen nach Lösungen um jeden Preis und einige wenden sich an Privatkliniken im Ausland. In Europa bieten Länder wie Deutschland und die Schweiz experimentelle Behandlungen an. Weniger bekannt ist Zypern, das ebenfalls einige hundert Patienten pro Jahr aufnimmt. Die kleine europäische Insel im östlichen Mittelmeer ist für ihren Medizintourismus bekannt, sie bieten dort verschiedene Methoden an, von der Blutwäsche bis zur Sauerstofftherapie. Die Reportage verfolgt den Weg von drei Kranken: Verena, Liz und Céline. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.06.2024arte
  • Folge 1313 (30 Min.)
    Überall in den sozialen Medien wird ausgemistet und aussortiert. Minimalismus ist der Trend des bewussten Verzichts. Aber ist das Leben mit wenig Besitz und Ballast mehr als nur ein Lifestyle? Überzeugte Minimalisten trennen sich nicht nur von überflüssigen Dingen, sondern auch mal von toxischen Mitmenschen. Doch wie lässt sich Lebensqualität durch bewussten Verzicht steigern? Friedmunt Sonnemann war schon Minimalist, bevor es zum Trend wurde. Er ist ein Aussteiger, der sein Glück im Hunsrück gefunden hat. Seit über 30 Jahren wohnt er in einer selbstgebauten Lehmhütte im Wald und verzichtet auf Strom, Smartphone und Wasseranschluss.
    Für Friedmunt ist dieses Leben keine Entbehrung: „Anstrengend ist es mit Sicherheit. Aber ich bin nicht auf der Erde, um mich bequem zurückzulegen. Ich bin hier, um mich mit meinen Fähigkeiten einzubringen.“ Durch den gelebten Verzicht kann Friedmunt seine ganze Energie einer einzigen Sache widmen. In seinem Garten schützt er seltene Pflanzen vor dem Aussterben. Um das wertvolle Saatgut zu gewinnen, macht Friedmunt noch immer alles mit der Hand. Aber wie lange kann er die moderne Welt von sich fernhalten? Christine Neder hat mit ihrer Familie einen Neuanfang in Portugal gewagt.
    Für ihren Umzug von Berlin an die Algarve hat sie sich von einem Großteil der alten Wohnungseinrichtung getrennt. Den Familienalltag gestaltet sie nun minimalistisch, mit weniger Ballast und mehr Zeit. Schon ihre fünfjährige Tochter lernt, sich von Kuscheltieren zu trennen, die sie nicht mehr benutzt. Christine hat ihr neues Leben mit weniger Dingen zum Beruf gemacht. In den sozialen Medien teilt sie Lebens- und Aufräumtipps und motiviert ihre Follower, in 30 Tagen ihren kompletten Kleiderschrank auszumisten. Christine will aber nicht nur auf Konsum verzichten, sondern auch bewusster leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.06.2024arte
  • Folge 1314 (30 Min.)
    Abdalah-Azis und seine Kollegen haben die Baustelle einer Olympia-Arena besetzt, auf der sie illegal beschäftigt waren. Das setzt die Verantwortlichen unter Druck: das Bauunternehmen, das unter Zeitdruck steht; die Pariser Stadtverwaltung, die stolz darauf ist, „vorbildliche“ Spiele zu veranstalten; und die französische Regierung, die in der Einwanderungsfrage eine harte Linie verfolgt. Paris bereitet sich darauf vor, Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu sein. Die Stadt erhielt den Zuschlag, weil sie versprach, vorbildliche Spiele auszurichten. Doch auf den unzähligen Baustellen, die von Baugiganten betrieben werden, sieht die Realität ganz anders aus.
    Um den engen Zeitplänen zu genügen, haben diese Unternehmen die Einstellung von Tausenden von Arbeitern an Subunternehmer delegiert. So können sie die Augen davor verschließen, dass viele Migranten ohne Papiere unter gefährlichen Bedingungen arbeiten. Der Maler Abdalah-Azis ist einer dieser Arbeiter. Zusammen mit seinen illegal beschäftigten Kollegen in der Adidas Arena beschließen sie, den Termindruck der Olympischen Spiele zu nutzen, um von ihren Arbeitgebern die notwendigen Dokumente für ihre Legalisierung zu verlangen. Nach fünf Jahren harter Arbeit für einen Subunternehmer, der ihn unter drei verschiedenen Identitäten angestellt hatte, hofft Abdalah-Azis einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu bekommen und endlich seine verwitwete Mutter in Mali besuchen zu können.
    Die Streikenden, die bereit sind alles zu riskieren, um ihre Rechte durchzusetzen, haben die Aktion unter strengster Geheimhaltung im Büro von Etienne, einem Gewerkschafter der ersten Stunde, organisiert. Am 17. Oktober 2023 sprinten sie im Morgengrauen zum Stadion, das gerade gebaut wird, und durchbrechen die Absperrungen, um mit der Besetzung zu beginnen. In der Folge beginnt ein monatelanges Tauziehen mit den Vertretern der Stadt und des Bauunternehmens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.06.2024arte
  • Folge 1315 (30 Min.)
    Da in Europa rund 230.000 LKW-Fahrer fehlen, rekrutiert ein dänisches Logistikunternehmen Frauen aus Indien, um sie in Ungarn zu Truckerinnen auszubilden. „Trucking for Equality“ nennt sich das Programm. Ein Geschäft, von dem alle Seiten profitieren? Die 37-jährige Saraswati aus dem Bundesstaat Rajasthan ist eine der Anwärterinnen für das Programm „Trucking for Equality“. Sie hat zwar schon einen PKW-Führerschein, was eine Seltenheit für indische Frauen ist, in einem tonnenschweren Sattelschlepper hat sie allerdings noch nie gesessen. In der indischen Megametropole Delhi muss sie allerdings zunächst einen Fahrtest absolvieren, ob sie für den Job überhaupt geeignet wäre.
    Claus Hansen, Chef der dänischen Spedition Baton hat das Projekt ins Leben gerufen. Sein Unternehmen reagiert damit auf den europaweiten Fachkräftemangel, will aber auch Vorbild sein, noch nicht mal drei Prozent aller LKW-Fahrer in Europa sind weiblich. Vier bis sieben Bewerberinnen wählt er pro Jahr aus, dann beginnt für sie eine dreimonatige Ausbildung zur LKW-Fahrerin in der ungarischen Kleinstadt Kecskemét. Der Unterricht in der ungarischen Fahrschule findet auf Englisch statt.
    Über 100 Inder und rund ein Dutzend Inderinnen machen hier pro Jahr ihren LKW-Führerschein. Die 32-jährige Deepa steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung, schriftliche und mündliche Tests sowie eine Fahrstunde im LKW muss sie bestehen. Vor allem der Rechtsverkehr – die Inder fahren wie die Briten auf der linken Seite – und die vielen Straßenverkehrsregeln machen ihr zu schaffen. Nach bestandener Prüfung bekäme sie knapp 2000 Euro, ein Vielfaches eines indischen Gehalts. Dafür verpflichten sich die Frauen, mindestens zwei Jahre für das Unternehmen zu fahren – fernab ihrer Heimat und ihrer Familien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.06.2024arte

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