unvollständige Liste ab 2017, Seite 1

Da der Reihentitel in den Programmdaten nicht zuverlässig angegeben wurde, fehlen hier leider Folgen und zugehörige Sendetermine ab 2022.
  • 30 Min.
    Als Novizin muss Margarethe lernen, sich im Klosteralltag zurechtzufinden. – Bild: MDR/​Werkblende
    Als Novizin muss Margarethe lernen, sich im Klosteralltag zurechtzufinden.
    Margarethe fährt leidenschaftlich gern Motorrad. Sie trinkt gern ein Bier mit Freunden, geht auf Partys und hat einen Freund. Eine lebenslustige Studentin. Ihr Fach: katholische Theologie. Mit 24 trifft sie eine Entscheidung, die ihre Familie und Freunde überrascht. Margarethe entschließt sich ins Kloster zu ziehen! Lange hat sie gezögert. Ein Leben als Nonne – passt das zu ihr und ist das noch zeitgemäß? Doch immer wieder zieht es sie zu den Zisterzienserinnen in St. Marienstern in der Oberlausitz. Oft war sie hier zu Besuch.
    Jetzt will sie bleiben. „Wenn ich es nicht versuche, finde ich es nie heraus“. Im Februar 2013 tritt sie dem Orden bei. Probezeit als Postulantin. Ab jetzt ist alles anders. Eine Zelle ist ihre Wohnung. Gegessen wird schweigend. Sechs Gebetszeiten halten die Nonnen täglich ein. Das bedeutet extrem früh aufstehen. Ab und zu kommt sie zu spät oder singt falsch. Das ärgert sie. Sie ermahnt sich selbst, nicht zu fluchen oder durch die Klausurgänge zu rennen. Viele Regeln muss sie lernen und einhalten. Gehorsam, keusch und demütig sein.
    Margarethe steht ganz am Anfang eines unbekannten Weges. Manches fällt ihr schwer – aber sie will bleiben und geht einen Schritt weiter. Im Sommer 2013 wird sie Novizin. Ein Schweigejahr beginnt. Kein Kontakt nach außen. Kein Besuch. Kein Ausgang. Ihre Mutter und Freunde kommen zum Abschied. Ein letztes Mal steigt Margarethe aufs Motorrad und dreht eine Runde im Klosterhof. Sie ist wehmütig und trotzdem überzeugt, weiter diesen Weg zu gehen. „Ich verzichte nicht auf etwas, sondern für etwas“, sagt sie und läuft pünktlich zum Gebet in die Kirche.
    Das Alleinsein macht ihr zu schaffen. Gerade zu Weihnachten. Ist das Kloster für sie ein lebenswerter Ort – für immer? Margarethe hat Zweifel. Ein Leben ohne Männer, nie Mutter sein, nicht einfach mal Freunde treffen oder in den Urlaub fahren – will sie das? Schafft sie das? Margarethe, jetzt ganz in weiß gekleidet, lebt sich im Kloster und in der Ordens-Gemeinschaft ein. Sie stellt sich ihr eigenes Fitnessprogramm auf, freundet sich mit ihrer Novizin-Meisterin an, arbeitet im Garten und lernt Nähen.
    Sie redet kaum. Ihre Gebete werden intensiver. Das macht sie glücklich. Sie überlegt, die Äbtissin um die Profess zu bitten und sich fest zu binden. Das Filmteam durfte Margarethe von den ersten Wochen im Kloster bis zur endgültigen Entscheidung begleiten. Auch während des Schweigejahres waren gelegentliche Gespräche möglich. Der Film beschreibt, wie Margarethe sich mit den neuen Lebensumständen anfreundet, wie sich ihr Glaube verändert und wie die anderen, älteren Ordensschwestern, mit der Neuen zurechtkommen. (ARD 11.01.2015) (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere2015MDR
  • 30 Min.
    Ingeborg von Kalben
    „Warte Mutti, ich helfe dir.“ Leonore Pengel setzt sich auf ihren Rollator und schaut auf den Grabstein ihres Mannes. Ihre Tochter Kirsten wässert die Blumen. „Letztes Jahr habe ich noch die Blumen auf dem Friedhof gegossen. Jetzt macht alles meine Tochter.“ Leonore Pengel ist 91 Jahre alt und lebt im 60-Seelendorf Schernikau in der Altmark. Das Gehen fällt ihr schwer, auch Hören und Sehen kann Leonore Pengel schlecht. Als vor acht Jahren ihr Mann verstarb, zog ihre Tochter Kirsten zu ihr zurück. „Als der Vorschlag kam von meiner Tochter, musste ich erstmal tief Luft holen.
    Eigentlich wollte ich das gar nicht, ich war doch selbstständig.“ Kirsten jedoch sah es als ihre Pflicht, ihrer Mutter im hohen Alter nicht allein zu lassen. „Meine Mutter will alles alleine machen, doch mit 91 Jahren ist das leider einfach nicht mehr möglich.“ Ingeborg von Kalben lebt in Vienau, allein. „Nachdem mein Mann verstarb, wollten die Kinder, dass ich selbst entscheide, ob ich im Dorf bleibe – ich bin geblieben.“ Die 92-Jährige kann sich ohne Gehhilfe nicht auf dem großen Grundstück bewegen. Im Alltag bekommt die Seniorin Unterstützung von ihren Nachbarinnen.
    Zwar kommt die Friseurin ins Haus, ein Bäckerwagen fährt vorbei, doch manchmal fühlt sich die 92-Jährige allein. „Das Alter ist eben kein Vergnügen.“ Die Reportage „Hier bleib’ ich bis zuletzt – Alt werden auf dem Land“ begleitet zwei rüstige Damen, die sich bewusst dazu entschieden haben, im Alter nicht mehr umzuziehen. Sie wollen in ihren Dörfern nicht nur alt werden, sondern auch dort sterben. Der Film zeigt, warum Heimat so wichtig ist, welche Herausforderungen es zu bewerkstelligen gilt und welche Rolle ein sehr engagierter, junger Pastor im Leben der beiden Damen spielt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere2019MDR
  • 30 Min.
    ARD/​MDR DIE VERGESSENEN KINDERHEIME IN DER DDR, am Montag (24.11.14) um 23:30 Uhr im ERSTEN. Treffen ehemaliger Heimkinder mit ehemaligen Heimleiter in Calbe an der Saale
    Es ist ein vergessenes Kapitel in der DDR-Geschichte. Eine Geschichte, die so noch nie erzählt worden ist. Es geht um Kinder, den lieben Gott und Rebellion. Ein real existierendes Abenteuer inmitten der sozialistischen Ordnung: Kirchliche Kinderheime in der DDR. Sie existierten im Verborgenen, in einer Schattenwelt. Nur die Heimkinder selbst und deren Erzieher können mehr von ihnen erzählen. Manuela und Christian sind froh, im katholischen Heim in Calbe aufgewachsen zu sein. Sie erinnern sich an eine behütete und glückliche Zeit. Martin Patzelt, Heimleiter in Calbe, gab nicht nur seinen Schützlingen ein Zuhause, sondern machte das Heim so attraktiv, dass es zu einem Treffpunkt für die Jugendlichen der Kleinstadt wurde.
    Rudolf wurde von seinen Eltern ins Kinderheim der Herrnhuter Brüdergemeine gegeben. Seine Eltern hofften ihn so vor Repressionen zu schützen, denen er zuvor in der staatlichen Schule ausgesetzt war. Romy und Thomas aus dem evangelischen Louisenstift in Königsbrück erinnern sich, dass ein kirchliches Kinderheim – trotz aller Vorzüge – immer noch ein Heim war und eine Familie nicht ersetzen konnte.
    Die Geschichte der konfessionellen Kinderheime beginnt in der Nachkriegszeit und endet mit dem Zusammenbruch der DDR. Tatsächlich waren die Heime unter kirchlicher Leitung Inseln im sozialistischen Bildungsdiktat. Diesen Raum und diese Freiheit konnten die kirchlichen Kinderheime bis zum Ende der DDR erhalten aber nur, weil sie – so schien es – auch vom Ministerium für Volksbildung vergessen worden waren. Das pädagogische Gegenmodell zur staatlichen Heimerziehung hat Kinder, die in die katholischen und evangelischen Heime kamen, geprägt. Unterm Kreuz wurden staatliche Erziehungspläne einfach ignoriert.
    Die Kinder lernten stattdessen was es heißt, selbstbestimmt zu leben. Klagen und traumatische Erinnerungen an brutale Strafen und Missbrauch gibt es kaum. Obwohl auch unterm Dach der Kirche nicht alles gut war, erinnern sich diejenigen, die dort in den siebziger und achtziger Jahren aufgewachsen sind, nicht an Schläge, sondern an Freiheit. Im Gegensatz zu den staatlichen Kinderheimen in der DDR gibt es aus den konfessionellen Einrichtungen nichts Empörendes zu berichten. Vielleicht ist das der Grund, dass diese Heime heute vergessen sind? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere2014MDR

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Nah dran online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…