[UPDATE] „A Very Royal Scandal“: Michael Sheen wird im Trailer zum geschassten Royal Prinz Andrew

Miniserie beleuchtet katastrophales Interview über Epstein-Verbindungen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 05.09.2024, 11:40 Uhr (erstmals veröffentlicht am 14.08.2024)

Szenenbild: Journalistin Emily Maitlis (Ruth Wilson) und Prinz Andrew (Michael Sheen) in „A Very Royal Scandal“ – Bild: Blueprint Pictures
Szenenbild: Journalistin Emily Maitlis (Ruth Wilson) und Prinz Andrew (Michael Sheen) in „A Very Royal Scandal“

Prime Video hat für die USA die neue Miniserie „A Very Royal Scandal“ angekündigt. Die beschäftigt sich in drei Folgen mit dem Skandal um den britischen Royal Prince Andrew (dargestellt durch Michael Sheen), der sich in einem ausführlichen Interview zu seiner engen Beziehung zum Sexualstraftäter und Financier Jeffrey Epstein äußern musste. Eigentlich hatten die Royals sich damals einen Befreiungsschlag gegen aufgekommene Vorwürfe erhofft, doch der Prinz verschlimmerte die Situation. Die Veröffentlichung der Serie beginnt am 19. September.

Zuvor: Ob und wo die Serie in Deutschland laufen wird, ist aktuell noch unklar – Sony Pictures ist für den Vertrieb zuständig. Die jetzige Miniserie folgt kurz nach dem Film „Scoop – Ein royales Interview“, der für Netflix das gleiche Thema behandelte und in dem Rufus Sewell den Prinzen porträtierte; Gillian Anderson spielte die Interviewerin Emily Maitlis von BBCs täglichen Magazin „Newsnight“. In der vorliegenden Miniserie wird die Rolle von Ruth Wilson gespielt.

Das Interview von Prinz Andrew sollte im Jahr 2019 offene Fragen beantworten, die sich um die Beziehung des jüngeren Bruders des heutigen König Charles III. zu Epstein drehten. Der Milliardär Epstein hatte mit Gefälligkeiten und freigiebigen Geldgeschenken über Jahre ein großes Netzwerk aus „Freunden“ aufgebaut, in dessen Kern Epstein stand, der selbst über mehrere Jahrzehnte diverse Sexualstraftaten – teils gegen minderjährige Frauen – begangen und nachweislich auch engen Vertrauten Opfer zugeführt hatte. Epsteins Selbstmord in seiner Zelle in Untersuchungshaft im Jahr 2019 verhinderte eine genaue Aufklärung vieler Fälle mit den schwersten Vorwürfen: Mit dem Tod des mutmaßlichen Täters wurden die staatlichen Untersuchungen eingestellt.

In dem Interview nun, das die BBC etwas über einen Monat nach Epsteins Selbstmord führen konnte, standen auch harte Vorwürfe im Raum, Prinz Andrew sei selbst am sexuellen Missbrauch einer damals 17-Jährigen beteiligt gewesen – Prinz Andrew war mehrere Jahre lang auf eigenes Betreiben mit Epstein befreundet gewesen.

In dem Interview war es Prinz Andrew nicht gelungen, Kernvorwürfe zu widerlegen – er zeigte sich allgemein enorm unsympathisch. Der Spiegel summierte seinerzeit: Andrew schaffte es während der 49 Minuten kein einziges Mal, das Naheliegende zu tun: Entsetzen zu äußern über den Fall Epstein und das Schicksal der missbrauchten Mädchen. Bedauern auszudrücken wegen seiner Beziehungen zu Epstein. Reue zu zeigen. Scham oder Erschütterung zu formulieren.

Kurz darauf wurde er aus allen öffentlichen Funktionen im Umfeld des Königshauses entfernt.

Der Netflix-Film hatte sich bei seinen Darstellungen auf ein Buch des „Newsnight“-Mitarbeiters Sam McAlister berufen, während bei der jetzigen Serie die Journalistin Maitlis selbst zu den Produzenten zählt.

Das Drehbuch hat Jeremy Brock verfasst, Julian Jarrold übernahm die Regie. Weitere Hauptrollen haben Joanna Scanlan als Amanda Thirsk (Andrews Privatsekretärin), Alex Jennings als Sir Edward Young (Höfling im Dienst von Königin Elisabeth II.), Eanna Hardwicke als Stewart Maclean (Redakteur bei „Newsnight“) und Claire Rushbrook als Sarah Ferguson, die Ex-Ehefrau von Andrew.

„A Very Royal Scandal“ ist der dritte Teil in einer Anthologie-Reihe um Skandale des Produktionsstudios Blueprint Pictures, das auch für „A Very English Scandal“ und „A Very British Scandal“ verantwortlich zeichnete. Anders als bei jenen beiden Serien ist diesmal die BBC nicht beteiligt.

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