NDR-Rundfunkrat sagt ja zu Jauch

Verpflichtung soll „kostenneutral“ erfolgen

Michael Brandes – 25.06.2010

NDR-Rundfunkrat sagt ja zu Jauch – Verpflichtung soll "kostenneutral" erfolgen – Bild: ARD (Screenshot)

Der NDR gibt grünes Licht für Günther Jauch: Auf seiner heutigen Sitzung hat der Rundfunkrat des norddeutschen Senders dem geplanten Engagement des künftigen Polit-Journalisten zugestimmt. NDR und WDR hatten zuvor einen Vertrag mit dem Moderator geschlossen, der ab Herbst 2011 den Sendeplatz von Anne Will erhalten soll (fernsehserien.de berichtete).

„Der Rundfunkrat wertet es positiv, dass Günther Jauch bereit ist, auf die Moderation von ‚Stern TV‘ und auf Werbeaktivitäten zu verzichten“, erläutert Dagmar Gräfin Kerssenbrock, Vorsitzende des Gremiums, das positive Signal. „Bedeutsam war bei unserer Entscheidungsfindung auch, dass der Vertragsschluss – bezogen auf die Aufwendungen für Das Erste insgesamt – kostenneutral erfolgen soll.“ Die Verpflichtung Jauchs sei „in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn: Die ARD hat sich die Zusammenarbeit mit einem der beliebtesten Fernsehmoderatoren sichern können. Fast ebenso wichtig erscheint mir, dass durch sein Engagement eine seit langem geforderte Änderung im Sendeschema möglich wird. Endlich bekommen die ‚Tagesthemen‘ eine einheitliche Anfangszeit von Montag bis Donnerstag um 22:15 Uhr.“

Die Stellungnahme der Vorsitzenden bereichert die offene Diskussion um die zukünftigen Sendeplätze (oder gar die generelle Zukunft) der ARD-Repräsentanten Anne Will, Sandra Maischberger, Frank Plasberg und Harald Schmidt um zwei weitere Fragen: Wie kann die Jauch-Verpflichtung ohne finanziellen Mehraufwand erfolgen, wenn zugunsten Jauchs nicht ein anderes gut bezahltes Moderationsschwergewicht den Sender verlässt? Und wo genau ist eigentlich der Zusammenhang zwischen Jauch und der einheitlichen Anfangszeit für die „Tagesthemen“?

Kippen könnte die Verpflichtung Jauchs lediglich noch der WDR-Rundfunkrat. Dass der Moderator auf dem Unterhaltungssektor weiter für RTL arbeiten wird, hatte die Vorsitzende Ruth Hieronymi in dieser Woche zu einer Grundsatzfrage erklärt: Wenn „nur der halbe Jauch zur ARD kommt, ist das nicht unproblematisch“ (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    > "Bedeutsam war bei unserer Entscheidungsfindung auch, dass der Vertragsschluss - bezogen auf die Aufwendungen für Das Erste insgesamt - kostenneutral erfolgen soll."

    > Wie kann die Jauch-Verpflichtung ohne finanziellen Mehraufwand erfolgen, wenn zugunsten Jauchs nicht ein anderes gut bezahltes Moderationsschwergewicht den Sender verlässt?

    Danke Wunschliste! Genau die Frage fiel mir auch ein!

    Wo und was wird stattdessen eingespart?

    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Jauchs Verpflichtung. Ich hatte nicht mal Kostenneutralität erwartet. Wenn man sie aber verspricht; dann sollte man hierfür auch Belege liefern!

    Bitte Wunschliste! Bleibt am Ball! Zwingt Dagmar Gräfin Kerssenbrock zu einer Stellungnahme!

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