„The Walking Dead: Daryl Dixon“: Kommt die Serie zu Netflix?

Verwirrung um Ankündigung des Spin-Offs

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 09.08.2024, 05:00 Uhr

„The Walking Dead: Daryl Dixon“ startet im Herbst – Bild: AMC
„The Walking Dead: Daryl Dixon“ startet im Herbst

Aktuell macht eine Meldung die Runde, dass ab dem 19. August das „The Walking Dead“-Spin-Off „Daryl Dixon“ mit der ersten Staffel zu Netflix käme. Um Mark Twain zu zitieren: Diese Berichte erweisen sich, bei genauerem Hinsehen, als stark übertrieben.

In Deutschland ist „The Walking Dead: Daryl Dixon“ um die Abenteuer Daryls (Norman Reedus) in Frankreich bisher nur bei MagentaTV erschienen – daneben sind die sechs Folgen der Auftaktstaffel auch als Kaufvideo erhältlich. Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern – MagentaTV wird auch die zweite Staffel der Serie ab dem 30. September nach Deutschland holen, parallel zur US-Veröffentlichung beim Sender AMC (fernsehserien.de berichtete), und hält die Rechte an den weiteren „The Walking Dead“-Ablegern.

AMC-Schaulaufen bei Netflix

Die Berichte über eine Verfügbarkeit bei Netflix gehen augenscheinlich auf ein Missverständnis zurück: Denn diese Info stimmt nur für die USA.

Dort hatte das Unternehmen AMC Networks bezüglich (Ko-)Produktionen seiner AMC Studios einen Lizenzvertrag mit Netflix über die (Zweit-)Veröffentlichung diverser Serien abgeschlossen. Der soll einerseits Geld in die zuletzt klammen Kassen bringen und andererseits die US-Zuschauer auf die diversen Produktionen von AMC neugierig machen – denn der Lizenzdeal ist zunächst zeitlich begrenzt und betrifft nur „ältere“ Serienstaffeln. Die neuesten Serienstaffeln gibt es dann halt nur bei AMC Networks – meist beim Sender AMC und dem eigenen, kostenpflichtigen Streamingangebot AMC+.

In den USA ist es ein bekannteres Phänomen, dass eine Verfügbarkeit von Serien bei Netflix das generelle Interesse an ihnen steigert. Das galt einst für „Breaking Bad“ von AMC sowie über Jahre für diverse Formate des Senders The CW – die liefen beim Sender selbst anfangs häufig ohne großes öffentliches Interesse, das sich dann erst nach der Verfügbarkeit der Auftaktstaffel bei Netflix einstellte (das rettete damals etwa das schwach gestartete „Riverdale“).

Für Netflix springt dabei heraus, dass man seinen Kunden Inhalte bieten kann, die diesen noch unbekannt sind – der Streamingdienst hatte zuletzt parallel zum Streik der Drehbuchautoren und Schauspieler in den USA einen gewaltigen Erfolg mit der älteren Serie „Suits“, deren neun Staffeln großen Anklang fanden.

In den USA war berichtet worden, dass die Lizenzierung neben „Daryl Dixon“ (Staffel 1) auch „Interview with the Vampire“ (Staffel 1), „Mayfair Witches“ (Staffel 1), „Monsieur Spade“ (erste und bisher einzige Staffel), „A Discovery of Witches“ (alle drei Staffeln), „Dark Winds“ (Staffeln 1 und 2), „Fear the Walking Dead“ (Staffeln 1 bis 8), „Gangs of London“ (Staffeln 1 und 2), „Into the Badlands“ (Staffel 1 bis 3), „Kevin Can F**k Himself“ (beide Staffeln), „Preacher“ (alle vier Staffeln), „That Dirty Black Bag“ (erste und bisher einzige Staffel) sowie „The Terror“ (Staffel eins) umfasst.

Netflix ist in seinen Programminformationen oftmals lax und hat – auch in Ankündigungen in deutscher Sprache – Informationen stehen, die ausschließlich die USA betreffen, was bei Uneingeweihten für Verwirrung sorgen kann. Für Deutschland wurde jedenfalls keines der oben aufgeführten Formate explizit angekündigt – weder in Monatshighlights noch bei Netflix selbst. Bei einigen davon („Gangs of London“, „A Discovery of Witches“) halten hierzulande sowieso andere Co-Produzenten als AMC die Rechte.

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