WDR-Rundfunkrat: Grünes Licht für ARD-Publikumsjoker Jauch

Zustimmung für Millionenvertrag

Jutta Zniva – 14.07.2010

WDR-Rundfunkrat: Grünes Licht für ARD-Publikumsjoker Jauch – Zustimmung für Millionenvertrag – Bild: ARD (Screenshot)

Bis auf eine Gegenstimme hat – nach dem NDR-Gremium im Juni – am 13. Juli auch der WDR-Rundfunkrat dem ARD-Vertrag mit Günther Jauch zugestimmt.

Die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates, Ruth Hieronymi (die im Juni noch Bedenken wegen des „halben Jauchs“, den sich die ARD mit RTL teilen müsste, geäußert hatte), sagte dem „Kölner Stadtanzeiger“, dass die drei wesentlichen Forderungen des WDR-Gremiums erfüllt worden seien: Jauch gebe die Moderation von „stern TV“ ab, werde im Bereich Politik (und nicht Unterhaltung) für die ARD tätig sein und verzichte als ARD-Journalist auf „entgeltliche Werbeverträge“.

Da Günther Jauchs künftige Polittalkshow im Ersten am Sonntag Abend auf dem bisherigen Sendeplatz von „Anne Will“ Sendeminuten fülle, die auch vorher schon bezahlt werden mussten, sei, zitiert der „Kölner Stadtanzeiger“ Hieronymi, nicht mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen.

Unter Berufung auf ein ihrer Redaktion vorliegendes Schreiben des WDR-Verwaltungsrats vom 7. Juli berichtet die „Bild“-Zeitung von 10,5 Millionen Euro, die Jauch und seine Produktionsfirma „I&U“ von der ARD für eine Staffel der neuen Polittalkshow (39 Ausgaben) erhielten. Dies seien 1323,18 Euro mehr, als „Anne Will“ gekostet habe. Und zwar pro Minute.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    An sich habe ich nichts gegen einen Polit-Talk mit Jauch im Ersten -- im Gegenteil.

    Dass aber die ARD sich in den letzten Jahren (neben dem Kauf super-teurer Lizenzen für Sportübertragungen) für nichts so sehr engagiert wie für die Abwerbung von Top-Leuten, die bei den Privaten groß geworden sind, halte ich für ein Armutszeugnis.

    Statt selber neue, interessante und innovative Programminhalte zu entwickeln und auf den Bildschirm zu bringen, wird allenfalls was bei Sat.1 und Co. abgekupfert und denen die Leute abgeworben.

    Für bodenlos arrogant halte ich es im Übrigen von den Chefs der Rundfunkanstalten, mit Hilfe der Gebühren-Milliarden die traditionsreiche und qualitativ sicher hochwertige RTL-Sendung Stern-TV kaputt zu machen, indem Jauch die Moderation verboten wird.
    Jauch wird niemand einen Vorwurf machen: Der wird -- so lange er mag -- bei der ARD sein Brot verdienen können. Anzustrengen braucht er sich da nicht (siehe Schmidt!). Er wird schließlich auch älter und wäre blöd, wenn er sich den Stress bei RTL weiterhin antun würde, während er von der ARD hofiert und mit den ja immer noch gut sprudelnden Gebühreneinnahmen geradezu überhäuft wird.

    Unglaublich.


    Der Kelte
    • am via tvforen.de

      Aus der Wikipedia:
      "Jauch wechselte mit 29 Jahren ins Fernsehgeschäft und moderierte Sendungen wie Rätselflug für den SDR oder Live aus dem Alabama für den Bayerischen Rundfunk sowie ab 1986 für das ZDF die Sendung So ein Zoff und gehörte im selben Jahr zum Rateteam der Sendung Sag die Wahrheit. Von 1987 bis 1989 moderierte er die Sendung Na siehste!, die als Nachfolge zu Thomas Gottschalks Na sowas! konzipiert war."

      Er wurde also von den Öffentlichen aufgebaut.
  • am via tvforen.de

    Auch als es um Harald Schmidt ging, hat die ARD nur so mit dem Geld um sich geworden. Das Publikum machte das aber nicht mit und sah sich im ZDF lieber Satire statt Comedy an. Schließlich ist die ARD bei Richling gelandet.

    Ähnlich könnte es ihr auch mit Jauch ergehen.

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