„Wednesday“: Dreharbeiten in Irland ziehen Ministerpräsidenten an

Staffel 2 wird teuerste Produktion in der Geschichte des Landes

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 02.07.2024, 17:06 Uhr

Fred Armisen als Onkel Fester in „Wednesday“ – Bild: Netflix
Fred Armisen als Onkel Fester in „Wednesday“

Aktuell wird in Irland die zweite Staffel des Netflix-Erfolgs „Wednesday“ gedreht – die Auftaktstaffel war die mit Abstand am meisten konsumierte Netflix-Staffel in englischer Sprache und nur knapp hinter „Squid Game“ (252,10 Millionen Views zu 265,2 Millionen Views). Als wohl größte Film- und Fernseh-Produktion in der Geschichte Irlands konnten sich die Dreharbeiten nun über hohen politischen Besuch freuen (Anmerkung: Das millionenschwere Fantasy-Epos „Game of Thrones“ wurde im benachbarten Nordirland gedreht).

Niemand Geringeres als der irische Premierminister selbst, Simon Harris, gab sich in Begleitung von Catherine Martin (Minister for Tourism, Culture, Arts, Gaeltacht, Sport and Media) die Ehre und traf unter anderem auf Regisseur Tim Burton sowie die Showrunner Alfred Gough und Miles Millar und einige irische Kreative, die bei der Produktion arbeiten. Hintergrund ist eben, dass bisher noch keine Film- oder Fernsehproduktion so viel Geld in Irland ausgegeben hat, wie es die zweite Staffel von „Wednesday“ um Regisseur Burton und Star Jenna Ortega angesetzt hat.

Eine genaue Summe dafür wurde nicht bekannt. Jedoch war „Wednesday“ mit der zweiten Staffel nach Irland gezogen, nachdem die erste Staffel noch in Rumänien gedreht wurde. Irland hatte jüngst sein Steuer-Förderprogramm für Medienproduktionen („Section 481“) aufgebohrt: Produktionen können nun Ausgaben bis zu 125 Millionen Euro anrechnen lassen, zuvor waren es „nur“ 75 Millionen.

Zum Umzug der Serie hatte Produzent Steve Stark gegenüber Deadline ausgedrückt, dass die die Dreharbeiten zur ersten Staffel in Rumänien besondere Herausforderungen hatten, so dass die Verantwortlichen bereits nach Abschluss der Auftaktstaffel beschlossen hatten, die Produktion zu verlagern. Dass die Wahl dann auf Irland gefallen ist, dürfte mit der Kombination an entsprechenden Locations und Kulissen für die Grusel-Serie sowie eben auch mit den steuerlichen Vorteilen zusammen hängen. Auch London war im Rennen als neue Heimat gewesen.

Neben den direkten Ausgaben durch die Serienproduktion, die in die Wirtschaft von Irland fließen werden, kann sich das Land wohl auch Hoffnungen darauf machen, dass Fans dann die Kulissen als Urlaubsziel wählen – so wie es in Rumänien Schloss Cantacuzino in Bușteni als Kulisse der Nevermore Academy erlebte.

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