„The West Wing“: John Amos verstorben

Beliebter US-Darsteller wurde 84 Jahre alt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 02.10.2024, 11:26 Uhr

John Amos in einer seiner letzten Rollen in „Der Prinz aus Zamunda 2“ – Bild: Amazon Studios
John Amos in einer seiner letzten Rollen in „Der Prinz aus Zamunda 2“

Wie erst jetzt von der Familie von John Amos öffentlich gemacht wurde, ist der Schauspieler bereits am 21. August im Alter von 84 Jahren an natürlichen Ursachen verstorben. Amos wurde vor allem mit einigen prominenten TV-Rollen in den 1970ern zum Vorbild für die unterrepräsentierten schwarzen Kollegen. Jüngere Generationen kennen ihn am ehesten durch Serienrollen in „The West Wing“ oder „Men In Trees“ oder den Film „Der Prinz aus Zamunda“ und dessen kürzliche Fortsetzung. Eine seiner letzten Rollen hatte Amos im Serienpiloten zu „Suits: L.A.“: Dort spielte er eine alternative Version seiner selbst, ein Schauspieler, der mit Anwalt Ted (Stephen Amell) befreundet ist und erneut dessen Dienste in Anspruch nehmen muss.

Wie Deadline berichtet, startete die Karriere des 1939 in Newark, New Jersey geborenen John Amos ab 1970 durch, als er in der „Mary Tyler Moore“-Show den wiederkehrenden Charakter des Wettermanns Gordy spielte, wo er durch trockene, aber humorvolle Darstellung Aufmerksamkeit erregen konnte. Das brachte Amos 1974 eine Hauptrolle in der Sitcom „Good Times“ von Norman Lear ein. Dabei soll Amos jedoch eher unzufrieden gewesen sein mit der Entwicklung der Serie, die anfangs auf die zentrale Familie und deren Leben fokussiert war und später eher auf einen überzogenen Charakter, der in den Augen von Amos negativen Stereotypen über schwarze Amerikaner Vorschub leistete. Die Differenzen mit Lear gingen so weit, dass Amos nach drei Staffeln entlassen wurde und seine Figur den Serientod sterben musste. Für „Good Times“ folgten drei weitere Staffeln.

Amos blieb von da an gut beschäftigt, wenn er auch zumeist für Episodenrollen gebucht wurde statt Serienhauptrollen. Eine Ausnahme bildete „Roots“, wo er die ältere Version des Protagonisten Kunta Kinte porträtierte.

Umfangreichere, wiederkehrende Gastrollen übernahm John Amos in „Hunter“ (als Captain Dolan), „Ein schrecklich nettes Haus“ (Coach Wilson), „The District – Einsatz in Washington“ (Mayor Baker) und schließlich in „The West Wing“, wo er über mehrere Jahre Admiral Percy „Fitz“ Fitzwallace spielte, der in der Serie als Chairman of the Joint Chiefs of Staff fungierte – gleichzeitig höchster Militär im Land und Berater des Präsidenten. Spät in Amos’ Karriere kam die Hauptrolle in der ABC-Serie „Men In Trees“, wo er den väterlichen „Busch“-Piloten Buzz Washington porträtierte, der eine der wenigen Verbindungen des abgelegenen Handlungsortes in Alaska zur Zivilisation darstellt.

Im Filmbereich war er in „Der Prinz aus Zamunda“ als Fast-Food-Restaurantbesitzer Cleo McDowell zu sehen (bei dem der namensgebende Prinz aka Eddie Murphy einen niederen Job annimmt), als verräterischer Major Grant in „Stirb langsam 2“ und in „Lock Up – Überleben ist alles“.

Amos war zweifach verheiratet und hinterlässt zwei Kinder aus erster Ehe. In Amos’ letzten Jahren war unter diesen ein durch mehrere Episoden in die Entertainment-Presse geratener Konflikt darüber ausgebrochen, wie für den Vater und sein kulturelles Erbe gesorgt werden solle.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    In meiner Generation unvergessen als Kunta Kinte in 'Roots' erstmals gesehen.
    • am

      Auch Gast in der Bill Cosby Show als Cliffs ehemaliger Trainer/Sportlehrer
      • am

        Mir fallen bei ihm zu erst "Stirb langsam 2" und "Der Prinz aus Zamunda" ein :-).
        "Lock Out" kenne ich natürlich auch und dann noch einige Sachen, die hier nicht aufgezählt wurden. Auf jeden Fall gerade in den 1970ern bis 1990ern ein präsentes Gesicht.

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